Bertolt Brecht

Unsere Hoffnung heute ist die Krise

Interviews 1926-1956
Cover: Unsere Hoffnung heute ist die Krise
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518471593
Gebunden, 750 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Noah Willumsen. Bertolt Brecht besaß, wie ein Zeitgenosse einmal bemerkte, die "seltene Gabe, ein Gespräch mit präzisen, drastischen Formulierungen bei den Fragen festzuhalten, auf die es heute ankommt": Wie bekämpft man die Dummheit? Was setzt man dem Faschismus entgegen? Wie sieht eine neue Welt aus? Egal welche Fragen man an Brecht hat: In diesem Buch findet man seine überraschenden Antworten. In 91 hier erstmals versammelten, größtenteils unbekannten Interviews, die sich über 15 Länder und eine ganze Karriere erstrecken, zeigt sich der große Klassiker der Moderne als wortmächtiger Medienkünstler.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.02.2023

Rezensent Torben Ibs hat viel Freude mit den von Noah Willumsen in internationalen Archiven gesammelten und herausgegebenen Interviews mit Bertolt Brecht. Brecht zeigt sich darin als das belesene Schlitzohr, das wir kennen, meint Ibs. Dass Brecht seine Interviews akribisch plante, um die beste PR für sein Theater zu machen, erfährt Ibs aus Willumsens Einleitungen und dem umfangreichen kritischen Apparat des Bandes. Nicht erwarten sollte der Leser einen heutigen Interviewstil, warnt Ibs. Die Texte gleichen eher mit Zitaten gespickten Reportagen, meint er, Reportagen, die nebenbei auch ein Panorama der Intellektuellen-Welt ihrer Zeit bieten.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 04.02.2023

Rezensent Richard Kämmerlings freut sich über den "großartigen" von Noah Willumsen herausgegebenen Band, der sämtliche Interviews von Bertold Brecht versammelt; darunter etwa das berühmte Rundfunk-Gespräch mit Alfred Kerr und Richard Weichert von 1928, aber auch frühere und unbekanntere, beispielsweise für die "Literarische Welt" oder die "Neue Leipziger Zeitung". Spannend findet der Kritiker die Interviews dabei, weil sie zeigen, wie gekonnt Brecht sich die damals noch innovative Interview-Form für Eigenwerbung zunutze machen konnte; mit "Schlagfertigkeit" und effektvollen One-Linern. Auch als ölverschmierter "Automechanikerpoet" wusste Brecht sich zu inszenieren, der beim Herumschrauben nebenbei mal eben sein episches Theater zusammenfasst, wie Kämmerlings erheitert liest. Ein gleichermaßen unterhaltsamer wie aufschlussreicher Band über den Dichter, lobt er.
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