Brendan Kiely, Jason Reynolds

Nichts ist okay!

Zwei Seiten einer Geschichte. (Ab 12 Jahre)
Cover: Nichts ist okay!
dtv, München 2016
ISBN 9783423650243
Kartoniert, 320 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Klaus Fritz und Anja Hansen-Schmidt. Eigentlich wollte Rashad nur eine Tüte Chips kaufen... Doch plötzlich wird er, als er den Laden kaum betreten hat, vor die Tür gezerrt, und ein Polizist stürzt sich auf ihn. Er schlägt auf ihn ein und wirft ihm Diebstahl vor. Erst im Krankenhaus kommt Rashad wieder zu sich. Rashad ist schwarzer Hautfarbe, der Polizist ein Weißer. Beobachtet hat die Szene ein anderer Jugendlicher: Quinn Collins, weiß, Freund der Familie des Polizisten und Mitschüler von Rashad. Quinn ist schockiert. Warum wurde Rashad niedergeprügelt? Ist sein Freund, der Polizist, ein Rassist? Beide Jugendlichen erzählen ihre Geschichte: von den Vorwürfen gegenüber Rashad, er habe den Vorfall provoziert, und von dem subtilen Druck, der auf Quinn ausgeübt wird, sich nicht als Zeuge zu melden. Zur selben Zeit gerät eine Stadt in Ausnahmezustand.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.12.2016

Mit "Nichts ist okay!" kann Rezensent Ralf Husemann ein angesichts der Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA wichtiges und aktuelles Buch empfehlen, dem er sogar den ein wenig konstruierten Beginn der Geschichte nachsieht. Erzählt wird von Rashad - der nach einem vermeintlichen Diebstahl von einem weißen Polizisten krankenhausreif geschlagen wird - und von seinem Freund Quinn, der den Vorfall beobachtet und feststellen muss, dass der Polizist sein Vorbild und selbstloser Ziehvater Paul ist. Wie die beiden Autoren das Geschehen und die Folgen in der Kleinstadt aus zwei Perspektiven beleuchten, dabei verschiedene Zugänge zur Wahrheit verdeutlichen und auf Polemik verzichten, hat dem Kritiker gut gefallen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2016

Rezensent Maximilian Probst hat an J. Reynolds und B. Kielys Roman "Nichts ist okay" nur eines auszusetzen: Die Geschichte um einen schwarzen Jungen, der als vermeintlicher Ladendieb von einem weißen Polizisten niedergeschlagen wird, gerät ihm ein wenig zu "schwarzweiß". Wie Rashad erst durch die Gewalttat bewusst wird, was es heißt, im heutigen Amerika schwarz zu sein, wie sein weißer Freund Quinn, der feststellt, dass der Polizist ein enger Vertrauter ist, in einen Gefühlskonflikt gerät, kann ihm das Autoren-Duo gut vermitteln, allein die Vielschichtigkeit bleibt auf der Strecke, meint der Kritiker. Dafür punkten die Autoren nicht nur mit einer gelungen Mischung aus Jugendslang und "schlichter" Sprache, sondern auch mit viel Raffinesse in Figurenzeichnung und Motivverknüpfung, lobt der Rezensent, der hier lernt, wie Rassismus funktioniert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.09.2016

Fridtjof Küchemann ist froh darüber, dass Jason Reynolds und Brendan Kiely die Frage "weißer" Polizeigewalt gegen Schwarze auf differenzierte Weise behandeln, indem sie die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählen und den bekannten Nachrichten und Bildern solcher Gewalt einen Zusammenhang geben, Namen, Familie, Freunde, Träume und Gefühle. So bietet das Buch dem Rezensenten mehr als den Bericht eines Übergriffs und zeigt das moralische Dilemma der Beteiligten auf beiden Seiten, ihre Vorurteile und Ängste.
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