Carlo Jordan

Kaderschmiede Humboldt-Universität zu Berlin

Aufbegehren, Säuberungen, Militarisierung 1945-1989
Cover: Kaderschmiede Humboldt-Universität zu Berlin
Ch. Links Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783861532538
Broschiert, 248 Seiten, 25,50 EUR

Klappentext

In unmittelbarer Nähe zu den Führungszentralen der DDR kam der Humboldt-Universität zu Berlin eine besondere politische Bedeutung zu. Das begann 1945 mit der Diskussion um die Frage, ob es sich um eine Wiedereröffnung oder Neugründung der Universität Unter den Linden handele, und endete im November 1989 mit der Konstituierung eines Studentenrates, der u.a. die Abschaffung der Marxismus/Leninismus-Ausbildung beschloß. Anhand von Dokumenten der SED und der Universität, MfS-Protokollen, Aussagen von Funktionären ehemaligen Studenten und Dozenten zeigt Carlo Jordan, wie Partei und Staat aktiv Einfluss nahmen bei Auswahl und Heranbildung des akademischen Nachwuchses für ihre hohen und mittleren Führungspositionen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.02.2002

Diesem Buch fehlt aus Sicht des Rezensenten fast alles: Einleitung, Fazit, "übergreifende Fragestellung" und Analyse hat Rezensent Steffen Kailitz, Politikwissenschafter an der TU Chemnitz, in diesem Werk nicht ausmachen können. Zwar habe Autor Carlo Jordan einiges interessante Material in den Archiven der SED und in Stasi-Akten aufgetan, aber die Präsentation ist für Kailitz so aufregend als "habe der Staub der Archive die Buchseiten durchdrungen". Zudem hätte seiner Meinung nach mehr zu finden sein müssen. Da der Autor Quellen "aneinander klebt" und seine Darstellungen "auch sprachlich holzschnittartig sind", erscheint dem Rezensenten die Arbeit nur wie "ein Rohbau".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.01.2002

Eine Ausbreitung von Details und Abläufen, durchaus gründlich recherchiert, zum Teil neu und nicht uninteressant, aber ohne Herstellung von Zusammenhängen- so sieht Alexander Gallus das Werk von Carlo Jordan. Es sei keine Geschichte der Universität, sondern bloß eine Chronik. Aber Gallus fehlen Bezüge zur "Debatte über Erziehung in autoritären wie totalitären Regimes", und er erweckt den Eindruck, als verstünde der Autor selbst nicht so recht, was er da eigentlich herausgefunden habe.
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