Carlo Moos

Ja zum Völkerbund - Nein zur Uno

Die Volksabstimmungen von 1920 und 1986 in der Schweiz
Cover: Ja zum Völkerbund - Nein zur Uno
Chronos Verlag, Lausanne 2001
ISBN 9783034005043
Broschiert, 231 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

1920 votierten die Schweizer Stimmberechtigten klar für den Beitritt zum Völkerbund, der Beitritt zur UNO indes wurde 1986 haushoch verworfen. Wie ist es dazu gekommen? Die Völkerbundsdiskussion war vielschichtig und reich an Argumenten. Die Befürworter führten eine grundsätzliche und visionäre Kampagne. Bei der UNO-Abstimmung gab es keine echte Diskussion. Weitverbreitete Staatsverdrossenheit leistete der Absage. Nebst Überlegungen zum Problem der nationalen Identität werden Entscheidfindung und Meinungsbildung von 1919/20, 1945/46 und 1986 aufgezeigt, wobei der Fokus auf dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegt, als die Weichen für den negativen Entscheid von 1986 gestellt wurden. Im Zentrum steht die Analyse der in den Abstimmungskämpfen eingesetzten Argumente.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.08.2001

Zwei neue Publikationen zur Außenpolitik der Schweiz und ihrem Verhältnis zu internationalen politischen Institutionen bespricht ein mit C.W. zeichnende Rezensent:
1) Carlo Moos: "Ja zum Völkerbund - Nein zur Uno. Die Volksabstimmungen von 1920 und 1986 in der Schweiz"
Wenn die Schweiz erneut über einen Beitritt zur Uno abstimmt, so ist es nach Ansicht des Rezensenten ganz richtig, sich zwei frühere, konträr ausgefallene Volksentscheide zu vergegenwärtigen. Das tue das Buch von Carlo Moos, und der Rezensent selbst tut es gleich ebenfalls. Er belehrt über die wichtigsten Parallelen und Unterschiede der beiden Abstimmungen und weist auf den jeweiligen zeithistorischen Kontext. Über die Qualität der Darstellung und Argumentation von Carlo Moos' Studie erfährt man jedoch nur wenig, nur so viel: die Materialien seien geduldig und nicht ohne Wiederholungen ausgebreitet.
2) Jürg Martin Gabriel (Hrsg.): "Schweizerische Aussenpolitik im Kosovo-Krieg"
Auch der von Jürg Martin Gabriel herausgegebene Band zum Verhalten der Schweiz während der Nato-Intervention in Kosovo wird kurz von C.W. vorgestellt. Die Autoren beleuchten sicherheitspolitische Fragen des schweizerischen Neutralitätsstandpunktes sowie einer außenpolitischen Integration unter dem Druck humanitär gebotener Intervention, erklärt der Rezensent. Dass in einem Beitrag kaum nach den "Motiven der großen Akteure" und nach einem möglichen Beitritt der Schweiz zur Nato gefragt wird, erscheint ihm "fast etwas naiv", ist aber auch sein ganzes Werturteil.
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