Carsten Niebuhr

Reisebeschreibung nach Arabien

und andern umliegenden Ländern
Cover: Reisebeschreibung nach Arabien
Die Andere Bibliothek, Berlin 2018
ISBN 9783847700203
Gebunden, 696 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Frank Trende, illustriert mit Kupferstichen aus den Originalbänden. Es war eine Forschungsreise, die Epoche machte und ihre Teilnehmer das Leben kostete - mit einer Ausnahme. "Nunmehr war von unserer zahlreichen Gesellschaft Niemand mehr übrig als ich allein", notierte Carsten Niebuhr in seinem Reisebericht nach Arabien. Sieben Jahre zuvor haben zwei Dänen, zwei Schweden sowie zwei Deutsche Kopenhagen verlassen. Am 12. Januar 1761 meldete eine Zeitung in Kopenhagen: "… Seine Majestät hat mit dem vor einigen Tagen nach dem Mittelländischen Meer abgegangenen Schiff Grönland eine wissenschaftliche gelehrte Gesellschaft nach Konstantinopel abgesandt, die von dort aus durch Ägypten nach dem Glücklichen Arabien reisen und den Rückweg über Syrien nehmen soll. Sie will an allen Stellen neue Entdeckungen und Beobachtungen … machen und soll gleichzeitig nützliche orientalische Manuskripte sowie morgenländische Naturalien und Raritäten sammeln …" Teil der "gelehrten Gesellschaft" ist der "Ingenieur-Lieutenant Carsten Niebuhr als Mathematicus und Astronomus". Es war die erste Expeditionsreise in das nahezu unbekannte Jemen an der Südspitze der arabischen Halb insel.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.04.2019

Nur der Geograf Carsten Niebuhr kehrte von der 1761 gestarteten, vom dänischen König finanzierten Expedition in den Orient zurück, erinnert Rezensent Stefan Weidner und freut sich, dass dessen 1772 erstmals erschienene Reisebeschreibungen nun in einem illustrierten Folioband neu aufgelegt wurden. Denn diese Aufzeichnungen dienen vor allem als faszinierendes Dokument der noch ganz "unbefangenen" Aufklärung, fügt der Kritiker hinzu, der hier liest, wie die Welt vermessen wurde, bevor sie aufgeteilt wurde. Interessiert folgt er zudem den Schilderungen der Entdeckungen und der zeitgenössischen Reisebedingungen. Dass Niebuhr ohne die "stilistischen Flausen" alter Texte auskommt, findet Weidner angenehm.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.12.2018

Martin Oehlen freut sich über einen reichen, schönen Band mit den zeitgenössisch illustrierten Reiseimpressionen von Carsten Niebuhr aus Arabien. Der dänische König hatte 1761 die Expedition ins Morgenland geschickt, um das Alte Testament auf seine Stimmigkeit zu überprüfen, doch die Härte des Jemen traf die Gruppe unerwartet. Als Kulturgeschichte eines idealen Reisenden liest Oehlen den Text, der die Strapazen und Gefahren der Reise, Krankheiten, Überfälle, Unwetter etc. durchaus vermittelt, wie Oehlen einräumt. Die Wachheit, Sachlichkeit und Neugier des Autors findet Oehlen bestechend, ebenso seinen Mangel an Eitelkeit. Die Ausgabe mit dem Ursprungstext und den kompletten Illustrationen nennt er exquisit.