Celine Minard

So long, Luise

Roman
Cover: So long, Luise
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2016
ISBN 9783957573247
Gebunden, 251 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Nathalie Mälzer. An ihrem Lebensabend setzt sich eine weltberühmte Schriftstellerin ein letztes Mal an einen Text, an dem sie seit Jahrzehnten arbeitet: ihr Testament. Anlässlich dieses letzten Textes erinnert sie sich an ihre Kindheit, die Gründe ihres Wechsels zum Englischen als "Gegensprache der Kreativität", ihre faszinierende Begegnung mit Luise, ihrer Lebensgefährtin der letzten 50 Jahre, ihre gemeinsamen Sommerfrischen in England, Irland und Italien, ihr letztes Quartier in der Schweiz, ihr Zusammenleben, real - vor allem aber fiktiv. Zahlreiche erfundene Orte und Zeiten, wo Luise und die Erzählerin urwüchsige Figuren kennengelernt, sich ausgetobt und ihre Abenteuer in den Wäldern und an den Teichen mit Zwergen, Karpfen, Feen und Ziegenböcken bestanden haben. Aus diesem echten und zugleich gefälschten Testament entsteht ein spielerischer, poetischer Text, in dem Erfindungen stets mit der Kraft der Sprache konkurrieren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2017

Celine Minards neuer Roman "So long, Luise" ist ein Erzähl-Feuerwerk, das häufig explodiert, aber nicht immer funkelt, meint Rezensent Niklas Bender. Die Geschichte um die alternde Schriftstellerin XXX, die kurz vor ihrem Tod auf ihr Leben zurückblickt, liest der Kritiker mit Spannung und Vergnügen. Wenn Minard "prickelnd" erzählt, wie ihre Heldin Opfer ausspioniert und um ihr Geld bringt, um Poker spielen zu können, in Schottland von einem Zwergenvolk als Göttin empfangen wird oder vor einer Gruppe von Piktenfrauen mit ihrer Freundin zum öffentlichen Liebesspiel ansetzt, staunt Bender, wie geschickt Minard mit den Genres jongliert: Wildwest-Erzählung trifft hier auf Märchen und homosexuelle Liebesgeschichte, Marcel Proust begegnet Eric Chevillard, schwärmt der Kritiker, den die ein oder andere allzu gewollt originelle Abschweifung allerdings ein wenig erschöpft hat.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.12.2016

Joseph Hanimann macht sich unnötigerweise Sorgen um den Landeplatz dieses rasanten Romans von Céline Minard. Nach einer leidenschaftlichen Tour durch Erinnerungen und Begebenheiten aus dem Leben einer exzentrischen Frau, die Minard laut Hanimann als Mix aus Schelmenroman und Volksmärchen und mit feministischem Dreh inszeniert und in dem Männer nur als Statisten vorkommen, endet die laut Rezensent auch sprachlich fulminant gefasste Geschichte punktgenau da, wo sie enden soll, auf dem Sterbebett der Erzählerin, in den Armen ihrer Geliebten. Der Ton des Ganzen, subtil und schrill zugleich, wie Hanimann erläutert, ist derjenige der Einsicht ins Altern, wie es hier heißt, was wohl auch bedeutet, dass er durchaus weise ist.
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