Christina Wahlden

Kurzer Rock

(Ab 14 Jahre)
Cover: Kurzer Rock
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2001
ISBN 9783789143137
Gebunden, 156 Seiten, 10,12 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Maike Dörries. Madde wurde von zwei Mitschülern, Uffe und Bergström vergewaltigt. Sie hatte ein kurzes Kleid an mit einem tiefen Ausschnitt. Sie wollte es nicht anders. Das sagen Uffe und Bergström. Und Madde? Ist so zerstört, beschmutzt, verängstigt, dass sie fast selbst daran glaubt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2002

Ein Jugendromandebüt, das auch Teenies nicht so leicht aus der Hand legen werden, stellt Heidrun Holzbach uns vor. Sehr gefallen hat ihr, wie "sensibel, spannend und realitätsnah" die Autorin, eine schwedische Polizeireporterin, den "ebenso alltäglichen wie unfassbaren Schrecken" einer Vergewaltigung erzählt. Dass die vielen Rückblenden, die Arzt- und Polizeiberichte, aus denen die Geschichte des Mädchens Madde sich vor dem geistigen Auge des Lesers zusammenfügt, die Schwere eines solchen Geschicks, die Selbst- und Fremdbeschuldigungen des Opfers und das Peinigende einer Gerichtsverhandlung nicht verschweigen, scheint für Holzbach nicht wirklich ein Hindernis zu sein für das Anliegen der Autorin, Sexualopfer zu ermutigen, den Rechtsweg zu gehen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.09.2001

Um Schuldgefühle nach einer Vergewaltigung geht es in diesem Jugendbuch, das Cathrin Kahlweit schnörkellos und darum anrührend erzählt findet. Was löst eine Vergewaltigung im Moment und später im Leben einer Frau aus, sei die Frage, die die Autorin umgetrieben habe, schreibt Kahlweit. Denn die Autorin war früher Polizeireporterin, berichtet Kahlweit weiter, vermutlich ist sie dabei auf ähnliche Fälle gestoßen. Statt sich aber in den Gerichtssaal und auf die Anklagebank zu begeben, konzentriere sie sich ganz auf die Geschichte des betroffenen Mädchens, das sie im Rückblick von der erfahrenen Demütigung erzählen lässt. Hat sie den Jungen provoziert? Hat sie sich nicht genügend gewehrt? Vor allem Fragen und Schuldgefühle solcher Art quälten das Mädchen, das einerseits mit den nüchternen Fragen einer Polizeibeamtin und andererseits mit einer völlig fassungslosen Mutter konfrontiert ist, weshalb sie irgendwann die Flucht nach vorne antritt und zu einer Pflegefamilie aufs Land zieht. Die Geschichte, so Kahlweit, kommt ohne Beschönigung aus.
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