Dai Sijie

Die lange Reise des Yong Sheng

Roman
Cover: Die lange Reise des Yong Sheng
Piper Verlag, München 2022
ISBN 9783492070164
Gebunden, 432 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Marquardt. Eine große Reise durch das China des letzten Jahrhunderts. Es ist das Jahr 1911. Zimmermann Yong, der die besten Taubenflöten im Bezirk Putian fertigt, wird ein Sohn geboren. Dem kleinen Yong steht ein außergewöhnliches Leben bevor. Mary, die Tochter des amerikanischen Pastors, in dessen Obhut er aufwächst, ermutigt ihn, der erste chinesische Pastor Putians zu werden.Und so beginnt für Yong eine Reise durch das ganze Land. Er studiert Theologie, erlebt Familienglück und Verrat, den Ausruf der Volksrepublik und die Gräuel der Kulturrevolution. Die Lebensreise eines Mannes auf der Suche nach Duldsamkeit und Demut, Liebe und Gerechtigkeit.Dai Sijie erzählt von seinem Großvater, der die großen Umbrüche im Reich der Mitte selbst miterlebte.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 14.01.2022

Rezensent Hans von Trotha freut sich, dass lange nach Dai Sijies Welterfolg "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" nun ein neuer Roman des chinesischen Autors auf Deutsch vorliegt. Die Poesie und "Sinnlichkeit" des Autors erkennt der Kritiker sofort wieder, wenn ihm Dai Sijie hier die Lebensgeschichte seines Großvaters erzählt. Trotha erlebt wie jener Yong Sheng zum Pastor wird und Waisenkinder in seinem Haus aufnimmt, lernt nebenbei etwas über die uralte Kunst der Taubenflötenschnitzerei und staunt darüber, wie der Autor "westliche und östliche Spiritualität" miteinander verknüpft. Die Bildgewalt des Textes und die lehrreichen historischen Exkurse tragen zur unbedingten Leseempfehlung des Rezensenten bei.