Daniel Wisser

Königin der Berge

Roman
Cover: Königin der Berge
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2018
ISBN 9783990272244
Gebunden, 400 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Robert Turin, Mitte vierzig, will in der Schweiz sterben, denn dort könnte er selbst bestimmen, wann es so weit ist. Lieber noch wäre es ihm, er wäre nicht unheilbar krank, aber an der Diagnose ist nicht zu rütteln: Multiple Sklerose. Um seiner Frau nicht zur Last zu fallen, übersiedelt er in ein Heim, freiwillig und vor der Zeit. Doch pflegeleicht ist der verschrobene Patient nicht, das merken die Schwestern bald. Während sich sein Zustand verschlechtert, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen, bevor es zu spät ist. Doch so einfach ist das nicht: So wie er im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist, um vom Bett in den Rollstuhl zu kommen, damit er in der Kantine sein tägliches Quantum Wein trinken kann, braucht er auch zum Sterben Hilfe. Aber wer fährt ihn in die Schweiz? Und wie kann er ihn (besser: sie) dazu bringen? Turin versucht es mit Charme, denn wie Uber funktioniert, kann ihm keiner sagen …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2019

Rezensent Jan Wiele amüsiert sich gut mit Daniel Wissers zweitem Roman, in dem ein schwer an multipler Sklerose erkrankter Mann und ein sprechender Kater ein ganzes Pflegeheim terrorisieren. Der verblüffende Mix aus schwarzem Humor und Todesernst nimmt Wiele gefangen und lässt ihn den alten Grantler, der den Schwestern nachsteigt, und den oberschlauen dauerkommentierenden Kater mit Nachsicht betrachten. Große Komödie, meint Wiele, nicht zuletzt durch allerhand stilistische Mätzchen und inkorrekte Katermonologe.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.01.2019

Paul Jandl staunt, wie trocken Daniel Wisser vom Tod erzählen kann. Herzergreifend trocken sogar und mit einer existenziellen Volte, die das Leben als absurd, den Tod aber als erlebenswert zeigt. Wissers greiser Held, der nur eines im Sinn hat, freiwillig zu sterben nämlich, hat es Jandl bald angetan, so zartfühlend und rücksichtsvoll begegnet er den Mitinsassen und Angestellten auf der Pflegestation. Und rasant ist die kompositorisch klug gebaute Story auch, versichert Jandl, eine allerletzte Liebesgeschichte inklusive.