Denise Mina

Götter und Tiere

Roman
Cover: Götter und Tiere
Argument Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783867542463
Gebunden, 352 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karen Gerwig. Einen fremden kleinen Jungen im Arm, hockt Martin Pavel im Glasgower Dezemberregen auf einer Bordsteinkante. Beide sind blutbespritzt, halb taub und stehen unter Schock. Doch im Gegensatz zum Großvater des Jungen leben sie noch. Detective Sergeant Alex Morrow und ihr Partner DC Harris sollen herausfinden, was hinter dem Massaker in der Post steckt. Begonnen hat es wie ein ganz gewöhnlicher Raubüberfall: Ein maskierter Mann mit einer AK47 marschiert kurz vor Weihnachten in eine Postfiliale und zwingt die Schlange stehenden Kunden mit vorgehaltener Waffe, sich auf den Boden zu legen. Dann erhebt sich ein älterer Mann, tritt zu ihm und assistiert bei dem Raub, nur um anschließend von dem Maskierten niedergemäht zu werden. Wer war dieser Brendan Lyons, der einem völlig Fremden seinen Enkel anvertraut und sich in dieses Selbstmordkommando gestürzt hat?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.10.2020

Rezensent Tobias Gohlis freut sich über einen neuen Krimi von Denise Mina. Einmal mehr folgt der Kritiker der jungen Mutter und Polizistin Alex Morrow, die hier nach einem blutigen Banküberfall ermittelt, aber auch einem von seiner Gattin verprügelten Labour-Politiker begegnet und ganz nebenbei noch mit weiteren Delikten in Glasgow zu tun hat. Minas Glasgow-Krimis stehen in der Tradition von Eugene Sues "Die Geheimnisse von Paris", lobt der Kritiker, der lange nicht so meisterhaft vom ganz normalen "Chaos unter den Menschen" gelesen hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.10.2020

Als eine ziemlich angesagte Geschichte über Glasgow - mit Drogen, "Genderwahn" und fehltretendem Labour-Abgeordneten - schildert ein sehr zufriedener Rezensent Fritz Göttler diesen Krimi. Und gleich werden wir aufgeklärt, dass Mina keine Krimis schreibt, sondern "politische Romane". Denn die Frage, wer der Täter war, ist ihr weniger wichtig als das Warum. Hier also wieder eine höchst verwickelte Glasgow-Geschichte, in der am Ende, wie es scheint, jeder mit jedem verwandt oder verbandelt, verwachsen und verknotet ist. Es geht nicht gut aus in der von einem "Klassenverräter", von "Geldwäschern" und unzufriedenen Frauen bevölkerten Geschichte - und das ist offenbar so gut gemacht, dass der Kritiker das kaum noch erwähnenswert findet.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.10.2020

Rezensentin Sylvia Staude lobt Denisa Minas Krimi "Götter und Tiere" in höchsten Tönen. Der Fall scheint ihr eher nebensächlich zu sein - bei einem Banküberfall kommt ein Unbeteiligter zu Tode -, viel interessanter findet Staude, wie sich in den verschiedenen Sphären Machtkonstellationen verschieben: in der Politik, bei der Polizei, zwischen Eheleuten und Geschwistern. Für Staude ein "veritabler Gesellschaftsroman".