Die EU in der Krise

Zwischen autoritärem Etatismus und europäischem Frühling
Cover: Die EU in der Krise
Westfälisches Dampfboot Verlag, Münster 2012
ISBN 9783896918987
Kartoniert, 165 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von der Forschungsgruppe "Staatsprojekt Europa". Der europäische Integrationsprozess wird durch eine massive 'Vielfachkrise' erschüttert: die Euro-Krise und Staatskrisen, nicht nur in Griechenland, die Krise des politischen Integrationsprozesses, der Legitimationsverlust der EU sowie das völlige Fehlen eines neuen populären europäischen Projektes: Vor dem Hintergrund des arabischen Frühlings und weltweiter anti-neoliberaler Proteste eskalieren in der europäischen Peripherie die sozialen Kämpfe gegen eine Abwälzung der Krisenfolgen nach unten und für eine weitgehende Demokratisierung der Gesellschaft. Der Beitrag der sozialwissenschaftlichen 'Europaforschung' zum kritischen Verständnis dieser Entwicklungen ist marginal. Auch herrschaftskritische Ansätze haben die Bedeutung der EU lange unterschätzt. Der vorliegende Band der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) reagiert auf diese Leerstellen greift die Diskussionen der kritischen Europaforschung auf und entwickelt sie weiter. Im Rahmen einer intersektionalen Kapitalismusanalyse untersuchen die Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven Hintergründe und Dynamik der Krise und diskutieren emanzipatorischen Strategien für ein anderes Europa.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.05.2012

Rezensent Rudolf Walther sieht nicht nur den Kapitalismus und das Finanzsystem in der Krise, sondern auch die EU. Er weist darauf hin, dass die ökonomischen Krisen in Europa sich in einer politischen Krise der EU niederschlägt. Insofern begrüßt er diesen Band der Forschungsgruppe "Staatsprojekt Europa", der einer kritischen Europaforschung verpflichtet sei. Die Beiträge zeichnen sich in Walthers Augen durch ihre Analysen der Krise aus. Er attestiert den Autorinnen und Autoren, die methodisch von einem neogramscianischen Ansatz ausgehen, die tieferen Ursachen herauszuarbeiten. Deutlich wird für Walther dabei insbesondere die Bedeutung der europäischen Protestbewegungen und deren Rolle bei einer Förderung von Demokratisierungsprozessen.