Die vergessenen Toten

Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Berlinvon der Teilung bis zum Mauerbau (1948?1961)
Cover: Die vergessenen Toten
Ch. Links Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783861539339
Gebunden, 312 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Von Gerhard Sälter, Johanna Dietrich und Fabian Kuhn. 28 Jahre, in denen die Mauer stand, haben die Zeit der Teilung Berlins seit 1948 nahezu in Vergessenheit geraten lassen. Doch auch vor 1961 gab es ein Grenzregime der DDR, das zahlreiche Opfer gefordert hat. Zwischen 1948 und 1961 kamen an den Berliner Grenzen 39 Menschen ums Leben, darunter ein West-Berliner Polizeibeamter, zwei amerikanische Soldaten und zwei DDR-Polizisten. Die meisten der zivilen Todesopfer wurden im Zusammenhang mit Grenzkontrollen von Polizisten der DDR erschossen. Im Buch werden erstmals die Biografien der Toten und die Umstände ihres Todes geschildert, wobei die Ermittlungen in Ost und West einbezogen sowie der öffentliche Umgang mit den Opfern behandelt werden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.11.2016

Sichtlich angetan ist Rezensent Rolf Lautenschläger von diesem Buch der Historiker Gerhard Sälter, Johanna Dietrich und Fabian Kuhn, das Spurensuche, Geschichtsbuch und Aufklärung zugleichs ei. Erklärter Auftrag des Bandes: An die "vergessenen Toten" der Berliner Grenzgeschichte von 1948 bis zum Mauerbau 1961 erinnern. Was in manchen Fällen durch hinreichend Zeitungsartikel ein Leichtes sei, erinnert in anderen, unter den Teppich gekehrten Fällen an Detektivarbeit. Diese Detektivarbeit mache das Buch "lesenswert und spannend", so Lautenschläger. Es seien die Geschichten von einfachen Schiebern, Betrunkenen oder schlichtweg unachtsamen Grenzgängern die zum Nachdenken anregen und einem die "wahnwitzigen Unverhältnismäßigkeiten", besonders im Bezug auf den Gebrauch von Waffen an der Grenze vor Augen führen. Schade sei, dass gerade diese bestechende Genauigkeit gegen Ende des Buches verloren gehe.
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