Edo Reents

Neil Young

Eine Biografie
Cover: Neil Young
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783871345197
Gebunden, 304 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Am 12. November 2005 feiert er seinen 60. Geburtstag - jener Mann, der in jungen Jahren davon sang, dass es besser sei, auszubrennen als Rost anzusetzen. Neil Young widerfuhr weder das eine noch das andere, weil er im Lauf einer einzigartigen Karriere das Unmögliche vollbrachte: sich mit jeder Platte neu zu erfinden und dabei stets unverwechselbar zu bleiben. Längst schon hat er mit seiner Musik Rockgeschichte geschrieben, im Alleingang und mit Weggefährten wie Crosby, Stills & Nash und Crazy Horse. Edo Reents erzält, wie es dazu kam, von Neil Youngs Anfängen in Kanada, bis zu seiner Aufnahme in die Rock und Roll Hall of Fame. Er erzählt von Youngs Wandlungsfähigkeit und Unbestechlichkeit in Zeiten des Folk, des Punk und des Grunge - und er erzählt, wer dieser Mann eigentlich ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.10.2005

Nicht die schlechteste Biografie über Neil Young hat Edo Reents mit seiner Arbeit über den neben Bob Dylan wohl bedeutendsten lebenden amerikanischen Rockmusiker vorgelegt, befindet Christoph Bartmann. Zwar kann der Autor nicht mit sensationellen Neuigkeiten aus dem Leben Youngs aufwarten. Zudem scheint es Bartmann fraglich, ob Reents? Analogien zwischen Popmusik und Literatur, die auf "eine Art akademisch-archivarischer Erhöhung" Youngs hinauslaufen, dem Musiker wirklich gerecht werden. Aber das Buch habe durchaus seine Stärken. Reents sei eine "mit spürbarer Empathie" und doch "ohne Fan-Allüren" geschriebene Geschichte von Leben und Werk Youngs gelungen. Er bescheinigt dem Autor, der das Bild eines "musikalischen Alphatiers" entwerfe und Youngs Werk Platte für Platte durchgehe, ein "ausgeprägtem Sensorium für die Stärken wie die Schwächen" des Musikers. Woran es liegt, dass Young mit fortschreitendem Alter immer moderner werde, bleibt für Bartmann allerdings ein Geheimnis, das auch Edo Reents nicht lüften kann.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.07.2005

Nicht wirkliche begeistert zeigt sich Tobias Rapp von Edo Reents? nun vorliegender Neil-Young-Biografie. Schon bei den Artikeln des FAZ-Popmusik-Redakteurs beschleicht ihn immer das Gefühl, bei Popmusik handle es sich um eine hermetische, "im Grunde tote Kunstform". Auch bei Reents? Porträt von Neil Young, den Rapp im Übrigen sehr schätzt, diagnostiziert er einen Mangel an Lebendigkeit. Reents lasse Young nie an sich herankommen, moniert er. Wenn es um die "detailliert-gefühlte Nahbeschreibung" der Musik gehe, zitiere er lieber Navid Kermanis "Buch der von Neil Young Getöteten", als selbst eine These zu wagen. Diesen Mangel macht für Rapp auch der Faktenreichtum des Buchs nicht wett. Generell sieht er das Buch in der Logik von Reents? publizistischem Arbeiten, in denen Popkultur ebenfalls als Ansammlung von "Artefakten" begriffen wird, die in Bibliografien und Diskografien erfasst archiviert wird". "Für die Biografie eines immerhin noch quietschlebendigen Musikers ist das etwas wenig", urteilt der Rezensent.