Eric Chevillard

Krebs Nebel

Cover: Krebs Nebel
Diaphanes Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783037342480
Broschiert, 144 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Anne Weber. Wer ist Kreb? Ein Maler ohne Pinsel und Farben; ein eingebildeter Dichter; ein empfind­samer Musiker; ein Melancholiker; ein verrückter Weltverbesserer; ein Pfeifenraucher, ein Mensch, ein Gewohnheitstier? Ein Berg? Ein Sternennebel? In absurden Volten und Variationen wird vorgestellt, wer oder was Kreb war, sein wird oder sein könnte. Doch jede Aussage wird sogleich wieder negiert und immer triumphiert hier die Sprache über die Wirklichkeit. Groteske Komik und überraschender Sprachwitz treten an die Stelle der herkömmlichen Fabel­ und Charakterkonstruktion. Doch durch alle Gewitztheiten hindurch scheint immer die Absurdität der Wirklichkeit, die Unmöglichkeit des Menschseins und der fortwährende, verzweifelt­-komische Versuch, sich selbst zu erkennen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.01.2014

Der Name Beckett taucht in Samuel Mosers Besprechung dieses Buches von Eric Chevillard nicht auf. Könnte er aber. Immerhin scheint Chevillards Figur Kreb ähnlich unfassbar wie Becketts Personal, ein Namenloser eigentlich. Moser fasziniert die Offenheit des Buches, seine legendenhafte Unbedingtheit. Die Frage nach der Existenz der Figur stellt sich für Moser nicht, er hält ihn für eine Art Geist, einen glücklichen allerdings. Und das Buch letztlich für eine Metapher für Literatur oder deren Selbstauflösung - im Schreiben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.2013

Niklas Bender wundert sich ein wenig, dass der französische Schriftsteller Éric Chevillard nach inzwischen siebzehn Jahre währender Schreibarbeit und einem respektablen Häufchen an Preisen und Lobgesängen sogar in Frankreich noch als Geheimtipp gilt. Endlich, endlich wird nun mal wieder einer seiner Romane auf Deutsch veröffentlicht, freut sich der Rezensent, denn: Chevillards skurriles Universum verdient es, verbreitet zu werden, findet Bender. Zunächst fragt man sich in "Krebs Nebel", worum es geht, der Protagonist Kreb könnte ebenso gut ein Arbeitsloser wie der letzte Weise sein. Kreb ist der Erfinder des "Trübsalgebläses", einer mächtigen Maschine, die noch dazu einfach zu handhaben ist. Doch das "Amt für geistiges und industrielles Eigentum" verweigert das Patent, das Trübsalgebläse unterscheide sich keinen Deut von der gewöhnlichen Schreibmaschine, so der Vorwurf, fasst der Rezensent zusammen. Chevillards Buch ist eine Mischung aus schönen Beobachtungen, kurzen Handlungsepisoden und ein wenig nachdenklichem Tiefgang, gemischt mit viel Erzählwitz und wenig Respekt vor Allgemeinplätzen, erklärt Bender und hofft auf baldige, zahlreiche Zustimmung.
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