Ernst Augustin

Der Künzler am Werk

Eine Menagerie
Cover: Der Künzler am Werk
C.H. Beck Verlag, München 2004
ISBN 9783406521805
Gebunden, 215 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Wenn wir daran gehen, unser Haus einbruchsicher zu machen, dann wird das so wunderbar perfekt geschehen, dass wir am Ende selbst nicht mehr hineinkommen. Vielleicht dass wir es - in lauten Sommernächten - voller Stolz umrunden: wie ganz uneinnehmbar, wie schön! "Überleben in Deutschland" - so heißt der erste Teil dieser Sammlung von Erzählungen Ernst Augustins, die aus großer Not entstanden sind, wegen der Arztrechnungen, der Fahrradfahrer, der Hitparaden der Volksmusik. Aber auch "Die Welt und das Geld" oder "Kunst kommt von Können" sind Kapitel in diesem neuen Buch, das Perlen von Augustins "poetischem Journalismus" versammelt, die überwiegend noch nicht in Buchform erschienen sind. Ob es um Angela Merkel, Falschgeld als Pensionsrücklage oder Sitzplätze für die Alten geht, "Der Künzler am Werk" führt uns eine ganze Menagerie ungeahnter, dennoch altvertrauter Tierarten vor.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.01.2005

Diese Menagerie ist für Rezensent Albert von Schirnding vielleicht nicht das größte Werk von Ernst Augustin, aber mit Sicherheit das amüsanteste. Versammelt sind Reiseberichte, Feuilltons und Reden, in denen Augustin selbst dann "unterhaltsam und heiter" erzählt, wenn "gelitten, gestorben und getrauert wird". Schirnding nennt eine erotische Geschichte mit einer Nonne, exotische Bananenbäume von Tengelmann und an einen schwerelosen Liebestod in Arlbeck. Hin und wieder erreichten Augustins Texte sogar das "große Format der kleinen Satire", die den vergnügten Rezensent an niemand geringeren als Mark Twain erinnern.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.11.2004

Einen "großartigen, zuweilen großartig unterschätzten Autor" nennt Ulrich Rüdenauer den Schriftsteller und Arzt Ernst Augustin, der für diesen Band kleine Prosatexte, "Älteres und Verstreutes", zusammengestellt hat. In ihnen widmet er sich neben diversen zeiterscheinungen vor allem den Wohlstandsängsten der deutschen Mittelschicht, über die er sich genüsslich lustig macht. Einen "heiteren Künstler" sieht Rüdenauer hier am Werk, der flott erzähle, witzig, manchmal auch ein wenig altväterlich. Am schönsten und eigentümlichsten findet Rüdenauer übrigens den letzten Text "Sommerlicher Tod in Arlbeck", der morbid-verträumt von einer Urlaubsreise ans Meer erzählt.