Erwin Riess

Der letzte Wunsch des Don Pasquale

Roman
Cover: Der letzte Wunsch des Don Pasquale
Otto Müller Verlag, Salzburg 2006
ISBN 9783701311200
Gebunden, 392 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Wie schnell die Erfüllung einer einfachen Bitte zu einem bedrohlichen Unterfangen werden kann, erkennt Groll erst, als er mittendrin steckt. Der Schifffahrtsexperte, Rollstuhlfahrer und Europa-Korrespondent einer kleinen New Yorker Zeitschrift, wird von seinem Verleger Joe Giordano nach Palermo geschickt. Don Pasquale, Oberhaupt eines sizilianischen Clans, ist todkrank und hat einen letzten Wunsch: Einmal noch möchte er seine Enkelin Angelina in den Armen halten. Groll soll die beiden zusammenführen. Doch das autistische Kind lebt in einem Heim in der Nähe von Triest und ihr Vater, ein Polizeioffizier, unterbindet jeden Kontakt. Groll freundet sich mit Angelina an und lernt in der Lagune von Grado ihre Eigenarten kennen. Don Pasquales Krankheit verschlimmert sich, die Zeit wird knapp. Um Grolls Abreise zu beschleunigen, setzt Giordano Grolls Freund, den Dozenten, aus Wien in Bewegung. Mittlerweile ist Groll in höchster Bedrängnis: Angelina ist verschwunden, ein Freund, der als Aufseher in einem ehemaligen KZ arbeitet, wird von zwei Neonazis niedergestochen, die sich auf Angelinas Fersen heften. Ein Wettlauf nach Palermo beginnt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.04.2007

Karl-Markus Gauß weiß, dass der zweite Roman von Erwin Riess von der österreichischen Kritik begeistert gefeiert worden ist und will ihn auch dem deutschen Leserpublikum unbedingt ans Herz legen. In "Der letzte Wunsch des Don Pasquale", in dem ein gelähmter Detektiv die in einer geschlossenen Anstalt festgehaltene, autistische Enkelin des Paten Don Pasquale an dessen Sterbebett bringen soll, mischt der österreichische Autor Krimielemente mit essayistischen Ausflügen in die entferntesten Themen, stellt der Rezensent vergnügt fest. Er zeigt sich vom überbordenden Wissen, das Riess en passant in seiner aberwitzigen Geschichte unterbringt, ziemlich beeindruckt und versichert, dass die Leser eine gleichermaßen unterhaltsame wie lehrreiche Lektüre erwarten können. Zudem könne man sich auf die Details, die der Autor beispielsweise in seinen vielen kleinen Stadtporträts, die der Roman auch noch nebenbei aufbietet, unbedingt verlassen, lobt Gauß. Das gleiche gilt allerdings nicht für seine historischen Enthüllungen, die Riess in seine Geschichte eingestreut hat, warnt der Rezensent, der an der offenkundigen Freude am "Flunkern", die der Autor hier an den Tag legt, seinen Spaß gehabt hat.
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