Eyal Weizman

Sperrzonen

Israels Architektur der Besatzung
Cover: Sperrzonen
Edition Nautilus, Hamburg 2009
ISBN 9783894016050
Kartoniert, 352 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen übersetzt von Sophia Deeg und Tashy Endres. Am Beispiel der israelischen "Raumordnung" in den besetzten Gebieten wird eine Architektur der Abgrenzung und Kontrolle aufgezeigt, die weltweit zum Einsatz kommt: sei es zur Aussperrung verarmter Bevölkerungsteile aus den Metropolen oder an den hochgerüsteten Grenzen zwischen Nord und Süd, Arm und Reich. Die Architektur der Separation ist eine globale Entwicklung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.08.2010

Eine neue Sicht auf Israels Besatzungspolitik gewährt der Rezensentin Sarah Elsing dieser Band des Architekturforschers Eyal Weizman. Dass Architektur mehr ist als nur gebaute Umgebung, nämlich Ausdruck politischer Absicht und Macht, lernt Elsing hier. Wenn Weizman von Architektur als Waffe und von Soldatenschwärmen spricht, fühlt sie sich an Frank Schätzing erinnert, merkt aber schnell, dass der Autor es ernst meint und präzis und detailreich Realitäten analysiert, nicht etwa Verschwörungstheorien. Elsing eröffnet der Band auf die Art einen kritischen Blick, der sie die ganze Komplexität des Nahostkonflikts ermessen lässt - sozusagen bis in die Decken, Wände und Fußböden der Bauten in den besetzten Gebieten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.11.2009

Sehr beeindruckt berichtet Petra Steinberger von ihrer Lektüre dieses Buchs, in dem der Eyal Weizman, Leiter des Architekturzentrums am Londoner Goldsmith College, die Rolle untersucht, die die Architektur in Israels Besatzungspolitik spielt. Gefunden hat sie dabei nicht nur erhellende Analysen über den Aufbau von Checkpoints und Umgehungsstraßen, sondern auch von Siedlungsstädten, deren Ausrichtung, Räume und Sichtachsen immer militärischen Zwecken dienen müssen. Sehr aufschlussreich fand Steinberger auch, wie geschickt das Militär in seiner asymmetrischen Kriegsführung auf die Urbanistik oder auch Raumtheoretiker wie Gilles Deleuze und Guy Debord zurückgreifen. "Außerordentlich", nennt sie dieses Buch, das ihr zeigte, welch wichtige Waffe die Architektur im Kampf um das Land geworden ist.
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