Felix Selgert

Macht und Kontrolle im Unternehmen

Die politische Ökonomie des Aktionärsschutzes im Deutschen Reich, 1870-1945
Cover: Macht und Kontrolle im Unternehmen
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2020
ISBN 9783525352168
Gebunden, 352 Seiten, 65,00 EUR

Klappentext

Zwischen 1870 und 1937 wandelte sich das System der Unternehmenskontrolle im Deutschen Reich grundlegend. Während das Kaiserreich den Schutz des Aktionärs und der Aktionärsminderheiten betonte, büßten Aktionäre ihre Mitentscheidungsrechte in den 1920er Jahren ein, kompensiert wurden die Aktionäre mit strengeren Offenlegungsvorschriften. Gleichzeitig wandelte sich die Aktiengesellschaft von einem Eigentümerunternehmen zu einem managergeführten Großunternehmen. Felix Selgert untersucht den politischen und gesellschaftlichen Aushandlungsprozess, der zu diesem Ergebnis führte. Dabei zeigt sich, dass das Ergebnis der Verhandlungen zwischen politischen Entscheidungsträgern sowohl von Umweltbedingungen wie Finanz- und Wirtschaftskrisen als auch von Advokatenkoalitionen beeinflusst wurde. Neben Bankiers und Wirtschaftsverbänden taten sich dabei vor allem Rechtswissenschaftler und Journalisten hervor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2021

Rezensent Hartmut Berghoff erfährt aus Felix Selgerts Habilitationsschrift unter anderem, warum die Aktienkultur in Deutschland vergleichsweise unterentwickelt ist. Über den Siegeszug der Aktiengesellschaften seit 1870, den Börsenboom, die mannigfachen Versuche, Betrügereien und Skandale per Aktiengesetz einzudämmen, die Aktie im Dritten Reich sowie das Verhältnis zwischen Unternehmen und Aktionären im Lauf der Zeit berichtet der Autor laut Berghoff auf sehr gut lesbare Weise.
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