Frederic Beigbeder

Endlos leben

Roman
Cover: Endlos leben
Piper Verlag, München 2018
ISBN 9783492059237
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Julia Schoch. "Papa, ich möchte nicht, dass du stirbst." Dieser Satz seiner Tochter und die Feststellung, dass seine Attraktivität schwindet, führt den fünfzigjährigen Erzähler zu der Erkenntnis: Sein Körper verfällt und steht in keinem Verhältnis zu seiner geistigen Kraft. Ein uraltes Problem, analysiert er. Hat die Menschheit einen größeren Feind als den natürlichen Tod? Faust schloss damals einen Pakt mit dem Teufel, um ihm zu entgehen. Heute beschäftigen sich Genetiker und Mediziner mit der Unsterblichkeit. Wie weit entfernt liegt dieses Ziel? In Reichweite des Erzählers? Zusammen mit seiner Tochter begibt sich Beigbeder auf eine Reise und lotet mit Experten humorvoll, klug und sehr persönlich die Frage nach der ewigen Jugend aus.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2019

Als Roman nicht zu gebrauchen, urteilt Rainer Moritz über Frederic Beigbeders neuen Text. Als Erfahrungsbericht eines Fünfzigers, den das Alter plagt und den die Frage nach der Unsterblichkeit zu Präventivmedizinern, Ernährungsexperten, Genforschern rund um den Erdball treibt, hat das Buch allerdings etwas für sich, meint er. Lässt er die Füllsel, Geplänkel der Hauptfigur mit seiner Familie, einmal weg, bekommt Moritz eine Sammlung gut gemachter Interviews, die ihm z. B. den schwierigen Sachverhalt der Zellverjüngung eingängig nahebringen, und Beigbeders Erkundungen zum Thema in Literatur und Religion. Unterhaltsam ist das alles schon, versichert der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.01.2019

Reine Zeitverschwendung, warnt Rezensentin Hanna Engelmeier vor Frédéric Beigbeders "Reflektionen" zum Thema Alter und Vergänglichkeit. Ihr Urteil erscheint sogar noch wohlwollend in Anbetracht der Qualen und Fremdscham, welche die Rezensentin beim Lesen offenbar erleiden musste. In dem Buch geht es offenbar um einen Mann, der dem Wunsch seiner Tochter, niemals zu sterben, versucht nachzukommen, indem er sich auf eine Recherchereise begibt, auf der er alles mögliche erfährt, nur nicht, wie man das Alter aufhält. Die große Erkenntnis am Ende: Auch ich, trotz meiner Großartigkeit, muss sterben. Laut Engelmeier nutzt Beigbeder diese Story jedoch lediglich als Vehikel für sein überaus vorteilhaftes Selbstbild und seine hedonistische Lebensphilosophie, die sehr viel mit jungen Frauen, teuren Weinen und schönen Brüsten zu tun hat. Schlimmer sei nur noch die Liste mit den Nachteilen des Todes.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2018

Rezensent Niklas Bender zeigt sich einigermaßen unberührt von Frederic Beigbeders Sorgen ums Alter und den körperlichen Verfall. Wenn der Autor einen Namensvetter, einen alternden Fernsehmoderator, auf die Suche nach ewiger Jugend schickt, erkennt Bender zwar die Fähigkeit des Autors, in die Zukunft zu schauen, allerdings bleiben ihm Beigbeder und sein Held dem Thema Selbstoptimierung und seines dystopischen Potenzials gegenüber allzu unentschieden. Die Reihung von Gags und Pointen allein genügt Bender auf die Länge des Romans nicht. Etwas mehr Handlung statt bloß amüsanter Plauderei über ein aktuelles Thema wäre nett gewesen, meint er.
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