Friedrich Kießling, Christoph Safferling
Staatsschutz im Kalten Krieg
Die Bundesanwaltschaft zwischen NS-Vergangenheit, Spiegel-Affäre und RAF
dtv, München 2021
ISBN 9783423282642
Gebunden, 608 Seiten, 34,00 EUR
ISBN 9783423282642
Gebunden, 608 Seiten, 34,00 EUR
Klappentext
Die Bundesanwaltschaft hat den Auftrag, den Staat zu schützen und zur Rechtseinheit beizutragen. In der frühen Bundesrepublik ging sie mit harter Hand gegen Kommunisten vor, war in die Spiegel-Affäre verwickelt und musste sich Anfang der 1970er-Jahre mit der Bekämpfung der aufkommenden RAF einer bis dahin unbekannten Bedrohung stellen. Zugleich scheute die Bundesanwaltschaft eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer eigenen Mitarbeiter - obwohl viele bereits im "Dritten Reich" wichtige juristische Positionen bekleidet hatten. Erstmals wird in diesem Buch die Geschichte der Bundesanwaltschaft zwischen 1950 und 1974 erforscht. Es wirft ein Schlaglicht auf die heute hochaktuelle Frage, wie eine Demokratie den Staat schützen kann, ohne die eigenen Werte zu verraten.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.11.2021
Rezensent Rolf Lamprecht atmet auf, weil in Karlsruhe ein neuer Wind weht. Was die Autoren Friedrich Kießling und Christoph Safferling in ihrer zeithistorischen Arbeit über NSDAP-Kader in der Bundesanwaltschaft aufschreiben, findet Lamprecht faktenreich und spannend. Kommunistenhatz und Spiegelaffäre unter Dehnung rechtsstaatlicher Bedingungen - wie das vor sich ging, schildern die Autoren laut Lamprecht augenöffnend und so, dass Lamprecht ahnt: "Wo Rechtsstaat draufsteht, muss nicht Rechtsstaat drin sein!"
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