Geoff Dyer

Aus schierer Wut

In D. H. Lawrence' Schatten
Cover: Aus schierer Wut
DuMont Verlag, Köln 2016
ISBN 9783832198442
Gebunden, 304 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Stephan KleinerEhrfurcht ist die Mutter aller Schreibblockaden. Das bekommt auch Geoff Dyer zu spüren, als er sein nächstes Buch angeht: eine Studie über sein Vorbild D. H. Lawrence, den Schöpfer der 'Lady Chatterley'. Schon das Notizenmachen will nicht gelingen. Also versucht er es mit einem Roman. Den wollte er ohnehin schreiben. Aber wie soll er das schaffen, wenn er nicht einmal weiß, wo er wohnen will? Vielleicht könnte er mit seiner Freundin in Rom sesshaft werden. Oder aber ein wenig herumreisen. Aber auf der griechischen Insel Alonissos ist es einfach zu ruhig zum Arbeiten. Und auf Sizilien will erst mal seine Abneigung gegen Meeresfrüchte verarbeitet werden … 'Aus schierer Wut' ist das Porträt eines Autors in einer Schaffenskrise.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2017

Höchste Zeit Geoff Dyer kennenzulernen, findet Jan Wiele, überfällig die Übersetzung seines vor fast zwanzig Jahren erschienenen Buchs "Aus schierer Wut". Für den Kritiker ist Dyer einer der besten Gegenwartsautoren Englands. Wenn er den Schriftsteller, Essayisten und Journalisten hier zu den Lebensstationen D. H. Lawrence' begleitet, von Nottinghamshire über Sizilien bis nach Amerika reist und dabei immer wieder aufgehalten wird, stellt der Kritiker fest: Er hat selten ein derart witziges Buch über Prokrastination gelesen. Und so stört es Wiele gar nicht, dass Lawrence immer wieder in den Hintergrund tritt und stattdessen Exkurse über Meeresfrüchte oder die Grippe, aber auch in langen verschlungenen Sätzen geäußerte Hasstiraden gegen die akademische Welt seinen  Platz einnehmen. Und wenn Dyer schließlich Rilke als "Gewährsmann" für Schaffenskrisen bemüht, nimmt der Rezensent auch noch eine ganze Portion Trost aus der Lektüre mit.
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