Gertrude Lübbe-Wolff

Beratungskulturen

Wie Verfassungsgerichte arbeiten, und wovon es abhängt, ob sie integrieren oder polarisieren
Cover: Beratungskulturen
Konrad Adenauer Stiftung, Berlin 2022
ISBN 9783985740727
Download, 682 Seiten, 0,00 EUR

Klappentext

Die Publikation widmet sich den richterlichen Entscheidungsprozessen und Beratungspraxen an verschiedenen Verfassungsgerichten und setzt sich mit ihren Einflussgrößen auseinander - Denn der menschliche Entscheidungsfindungsprozess und die Entscheidung selbst werden stets beeinflusst durch vielschichtige Umstände und Bedingungen. Wovon ist eine unparteiische, abgewogene Rechtsprechung abhängig und wann bildet diese innergerichtliche fraktionäre Stärkeverhältnisse ab?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.2023

Der hier rezensierende Verfassungsrechtler Christoph Möllers reibt sich die Augen angesichts der analytischen Genauigkeit, der internationalen Übersicht und der praktischen Expertise, die Gertrude Lübbe-Wolff als ehemalige Bundesverfassungsrichterin mitbringt. Wenn die Autorin sich nun komparatistisch den Verfassungsordnungen in Frankreich, Myanmar, Peru, Finnland oder im Senegal zuwendet, wenn sie das Bundesverfassungsgericht und den US Supreme Court hinsichtlich ihrer Beratungsverfahren und -instanzen vergleicht, kann Möllers allerhand lernen. Historische wie praktische Eigenheiten kommen laut Möllers dabei zutage. Mit welchem System die Autorin sympathisiert, bleibt dem Rezensenten zwar nicht verborgen, die Lektüre gehört auch nicht zum Leichtesten, doch überzeugt Lübbe-Wolf unseren Rezensenten stilistisch mit "klarer Prosa" und inhaltlich mit Faktenfülle und "argumentativer Intensität", die sogar die Tischordnung in Karlsruhe nicht unbeachtet lässt. Dass der Band zu keiner Synthese findet, scheint Möllers allerdings bedauerlich. Sie könnte dies in einem kleineren Buch nachholen, das außerdem die Highlights ihrer Arbeit hervorhebt, hofft der Rezensent.
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