Ernst-Wolfgang Böckenförde

Wissenschaft, Politik, Verfassungsgericht

Aufsätze von Ernst-Wolfgang Böckenförde. Biografisches Interview von Dieter Gosewinkel
Cover: Wissenschaft, Politik, Verfassungsgericht
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2011
ISBN 9783518296066
Taschenbuch, 492 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Der Staatsrechtler und ehemalige Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde ist nicht zuletzt durch das sogenannte Böckenförde-Diktum, dass der freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann, zu einem der einflussreichsten Juristen der Bundesrepublik geworden. Der Band verbindet Aufsätze Böckenfördes zur Verfassungslage, zum Verfassungsrecht und zur Ordnung Europas mit einem großen biografischen Interview, in dem er über seinen Werdegang, seine intellektuelle Prägung und wissenschaftliche Forschung, seinen Katholizismus, seine Mitgliedschaft in der SPD und seine Zeit als Verfassungsrichter spricht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.03.2012

Hochangeregt von diesem Band erklärt Dieter Schwab, was genau ihn an Wolfgang Böckenförde, diesem herausragenden Staatstheoretiker unserer Zeit, fasziniert. Im Buch stellt sich ihm das zum einen in Texten des Autors dar aus der Zeit von 1974 bis 2010, in denen sich Böckenförde mit Problemen der Gesellschaft und des Staates auseinandersetzt, mit Fragen der Verfassung sowie der Ordnung Europas. Zum anderen steckt viel davon in einem gut geführten biografisch organisierten Interview, das der Historiker Dieter Gosewinkel mit Böckenförde geführt hat und das Schwab im Band abgedruckt findet. Die von guter Vorbereitung des Interviewers zeugenden Fragen und Böckenfördes Antworten darauf offenbaren ihm spannenderweise das Ineinander von Biografie und Theorie bei Böckenförde, sein Demokratieverständnis und seine Beschäftigung mit dem katholischen Naturrechtsdenken, ferner seine Haltung zur Kopftuchfrage, zur Krise des Kapitalismus, zum Ausländerwahlrecht und zur deutschen Teilung, um nur einige der vielen Problemkreise zu nennen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2011

Dieter Gosewinkel spricht im "wissenschaftlich-biografischen Interview" mit seinem akademischen Lehrmeister, dem Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde, um "Knotenpunkte" der politischen und intellektuellen Entwicklungen der Bundesrepublik sichtbar zu machen. Und das gelingt bestens, findet Rezensent Christian Geyer und lobt den Verlag ausdrücklich, den "dokumentarisch-analytischen Rang" dieses Gesprächs erkannt und um einige von Böckenfördes Aufsätzen ergänzt veröffentlicht zu haben. Warum Geyer den Band für eine "geistesgeschichtliche Goldgrube" hält, macht er schließlich an zahlreichen, an den großen Themenblöcken des Gesprächs entlang spurtenden Zitaten fest, die von Böckenfördes eigenen akademischen Lehrmeister Carl Schmitt über Habermas und den Radikalenerlass bis zu Begriff und Gebrauch des Naturrechts reichen. Das Wagnis, das eigene Leben im Gespräch Revue passieren zu lassen, habe sich gelohnt, schließt Geyer intellektuell rundum befriedigt.
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