Gisela Dachs (Hg.)

Jüdischer Almanach - Vom Essen

Cover: Jüdischer Almanach - Vom Essen
Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783633541812
Kartoniert, 180 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Im Auftrag des Leo Baeck Instituts. Mit zehn Fotografien von Michael Melcer. Es fällt schon nicht leicht zu definieren, wer ein Jude ist. Und was ist dann erst die jüdische Küche? Oder gar die israelische Küche: eine Mixtur unterschiedlichster Speisetraditionen, das Ergebnis jahrhundertelanger Zerstreuung in alle Herren Länder, wo man sich den jeweiligen kulinarischen Gepflogenheiten angepaßt hat. Auf jeden Fall kommt dem Essen in der jüdischen Welt ein ganz besonderer Stellenwert zu: im Religionsgesetz, an den Feiertagen, in den Augen der jüdischen Mamme und neuerdings auch in israelischen Feinschmeckerrestaurants. Der diesjährige Almanach macht das Essen zum Thema: Nathan Englander erzählt von seinen nostalgisch-kulinarischen Heimatgefühlen in der New Yorker Lower East Side, und Natan Sznaider nimmt den Bagel als negatives Globalisierungsphänomen kritisch in den Blick. Der Erfahrungsbericht einer Jerusalemer Wirtin schildert die langsame Transformation ihres Restaurants in eine Nachtbar. Weitere Beiträge widmen sich den obligatorischen Komponenten bei Festtagsmahlzeiten, dem israelischen Nationalgericht Falafel, der Entwicklung der Esskultur bei den jüdischen Immigranten in den Vereinigten Staaten, den Spezialitäten der polnisch-jüdischen und orientalisch-jüdischen Küche. Hinzu kommen zehn Bilder des Photographen Michael Melcer von "Jewish Food Shops" in New York.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.12.2002

Im jüngsten von Gisela Dachs herausgegebenen Band des "Jüdischen Almanachs" dreht sich alles ums Essen, vornehmlich aus jüdischer Perspektive, berichtet der tkr. zeichnende Rezensent: So gehen Meir Shalev und Nathan Englander der Frage nach, ob es eine spezifisch jüdische Küche gibt, der Rabbiner Dan Prat erläutert die rituellen Speisevorschriften der Kaschrut, und Hasia Diner macht den Streit um ebenjene Speisevorschriften als Zerreißprobe der jüdischen Gemeinschaft im Zufluchtsland USA aus. Auch über die israelische Küche erfährt man einiges. So stellt Daphne Schimron fest, dass diese in den Armeeküchen des jungen Staates entstanden ist. Zweifellos sei das, was man heute als "typisch israelische" Kost kenne, eine Mischung unterschiedlichster Einflüsse, die Juden aus allen Himmelsrichtungen der Diaspora mit in den jungen Staat brachten, erläutert der Rezensent. Für ihn ein Umstand, "dem die vorliegende Sammlung amüsanter Texte über 'Herzl und das Schnitzel' oder 'Erdbeermarmelade mit Apfelgeschmack' ihre Entstehung verdankt."
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