Göran Sonnevi

Das brennende Haus

Ausgewählte Gedichte 1991 - 2005
Cover: Das brennende Haus
Carl Hanser Verlag, München 2009
ISBN 9783446232846
Gebunden, 138 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Klaus-Jürgen Liedtke. Göran Sonnevis großes poetisches Werk - für das er 2006 mit dem Preis des Nordischen Rats ausgezeichnet wurde - ist ein fortlaufender Kommentar zur Zeit, "in dem das Alltäglichste, intim Persönlichste gemeinsam mit avancierter Reflexion über naturwissenschaftliche Erkenntnisse auftritt, gemeinsam mit politisch-moralischen Fragen" (Bengt Emil Johnson). Die Gedichte des aus Schweden stammenden Autors denken verschiedenste Elemente und Materialien zusammen und ergeben einen Gesang über den Weltzustand, wie er in seiner elementaren Wucht in der gegenwärtigen Poesie nur selten zu hören ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.09.2009

Eine recht große Bandbreite an Gedichten hat Sibylle Cramer in dieser Auswahl zu lesen bekommen. Für Göran Sonnevis "große Domäne" hält sie das Langgedicht, in dem er Raum und Zeit faltet, die "zyklische Zeit der Natur und den Zeitpfeil der Geschichte aufeinandertreffen" lässt. Weniger glücklich ist die Rezensentin aber mit späteren Gedichten, in denen Sonnevi zwar immer noch eine große poetische Kraft erkenne lässt, aber auch eine gewisse Redseligkeit und den Hang, aktuelle Ereignisse zu kommentieren.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.07.2009

Nico Bleutge stellt einen Auswahlband mit Gedichten von Göran Sonnevi vor, die ihn durch ihre Vielfalt und ihre Offenheit überzeugen. Der schwedische Lyriker ziele in seinen Gedichten stets "aufs Ganze" und verbinde in ihnen Erinnerungen, Landschaftsbilder, mythische und philosophische Reflexionen, stellt der Rezensent fest. Als roter Faden aber zieht sich in Bleutges Augen ein stetes "Memento mori" durch die Gedichte, das bei Sonnevi allerdings nicht rabenschwarz erscheint, sondern in dem auch Utopie aufscheint, wie er eingenommen bemerkt. Während die Gedichte in ihrer Struktur durchaus etwas Labyrinthisches haben, kommen sie nicht rätselhaft oder hermetisch daher, so der Rezensent angetan. Etwas weniger Eindeutigkeit aber hätte er sich bei den politischen Gedichten Sonnevis gewünscht, hier wird, wie er rügt, das Gedicht zum bloßen Meinungssprachrohr "missbraucht". Die Übertragungen ins Deutsche durch den auch schon in früheren Gedichtbänden bewährten Klaus-Jürgen Liedtke scheinen Bleutge sehr gelungen und nah an Rhythmus und Atmosphäre der schwedischen Verse.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.2009

"Empörung, Kritik und Utopismus" sind die Stichworte, mit denen Harald Hartung das Werk des schwedischen Dichters Göran Sonnevi charakterisiert, das nun in einem Auswahlband von seinem Übersetzer Klaus-Jürgen Liedtke herausgekommen ist. In den 60er Jahren in Schweden mit seinen engagierten Gedichten über den Vietnam-Krieg populär geworden, hat er in Deutschland nie die Aufmerksamkeit bekommen, die ihm nach Ansicht des Rezensenten gebührt. Die großen historischen Umbrüche des letzten Jahrhunderts - vom Faschismus über den Zusammenbruch des Ostblocks bis zum Kosovo-Krieg - seien seine Themenschwerpunkte, die durch autobiografische Einschübe Authentizität erlangten, lobt Hartung. Seinen zwischen reportagehaften und pathetischen Tönen oszillierenden Versen gewinnt der faszinierte Rezensent so manches großartiges Bild ab, und wenn der Dichter seine "Vision vom tönenden Kosmos" in Worte fasst, dann erlauscht Hartung eine Ahnung der kosmischen Musik selbst.
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