Gregor Sander

Lenin auf Schalke

Cover: Lenin auf Schalke
Penguin Verlag, München 2022
ISBN 9783328601876
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Seit dreißig Jahren betrachtet der Westen den Osten. Dreht und wendet die Ostdeutschen wie Schnitzel in der Pfanne. Es ist an der Zeit zurückzugucken. "Sander du musst in den Westen", mit diesen Worten seines besten Freundes Schlüppi beginnt die Reise von einer goldenen Pommesbude in Ostberlin nach Gelsenkirchen. Sander wohnt hier bei Zonengabi im Glück (BRD) und ihrem Freund Ömer in einem alten Bergmannshaus. Er versucht sich zu orientieren zwischen alten Abraumhalden, nagelneuen Leninskulpturen und einer Vergangenheit, die 1000 Meter unter der Erde liegt. Gregor Sander, eine der wichtigsten Stimmen der gesamtdeutschen Literatur, nimmt uns in "Lenin auf Schalke" mit dorthin, wo der Westen arm dran ist. Keine Zeche mehr, keine Kokerei und kein Stahlwerk, die Ruhrpottluft dank Arbeitslosigkeit gereinigt und auch Schalke 04 ist inzwischen zweitklassig.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.06.2022

Rezensentin Insa Wilke sieht in Gregor Sanders Reisebericht in den Ruhrpott den Versuch, den Ossis mal die Wessis zu erklären. Dafür lässt der Autor seinen Protagonisten von Berlin ins trostlose Gelsenkirchen reisen. Dass Sander das Elend zwischen zugenagelten Schaufenstern, Brachland und Neubauzonen nicht zynisch betrachtet und seine Figuren nicht sabotiert, sondern in aller Tragikomik und ohne Kitsch inszeniert, gefällt Wilke. Auch wie der Autor das Büdchen als Begegnungsort feiert und sich selbst als Figur in schöner Sprachlosigkeit einbringt, scheint Wilke gekonnt und wahrhaftiger als etwa bei Moritz von Uslar, wenn der den Osten erkundet.
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