Gustave Flaubert

Drei Geschichten

Cover: Drei Geschichten
Carl Hanser Verlag, München 2017
ISBN 9783446256590
Gebunden, 288 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen neu übersetzt von Elisabeth Edl. 1877 veröffentlicht Gustave Flaubert in Frankreich sein letztes Buch, an dem er drei Jahrzehnte gearbeitet hat, und für viele ist es sein vollkommenstes Werk. Félicité, die Magd, die ein "schlichtes Herz" voller Hingabe und Liebe an die anderen verschenkt, zuletzt an Flauberts berühmten Papagei; Julian, der seine Eltern ermordet und doch ein Heiliger wird; Salome, die tanzt, bis sie den Kopf Johannes' des Täufers bekommt - das sind drei unvergessliche Gestalten, drei ganze Leben auf wenigen Seiten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.12.2017

Rezensent Niklas Bender liest die drei um den christlichen Glauben kreisenden Geschichten von Gustave Flaubert aus dem Jahr 1877 mit Begeisterung. Meisterhaft findet er, wie der Autor die kleine Form beherrscht. Ferner tauchen in den Texten viele Motive und Themen aus den Romanen auf, eine gute Einführung also, so Bender. Die Übersetzung von Elisabeth Edl werde Flauberts Präzision und seinem Verfahren gerecht, Empfindungen den Figuren zuzuschreiben, meint der Rezensent. Edls Kommentar informiert ihn über historische Details.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Es sind Geschichten der Beschränktheit, die der Atheist Gustave Flaubert hier über christliche Heilige erzählt, stellt Rezensentin Hannelore Schlaffer klar. Besonders böse erscheint die Erzählung von der Magd Felicité, die am Ende ihres Lebens ihren Papageien für den Heiligen Geist hält. Doch Schlaffer erkennt in ihnen auch das Wunderbare: den Klang und den Rhythmus. Dass die Übersetzerin Elisabeth Edl mit ihrer Übertragung all ihre Vorgänger übertrifft, steht für Schlaffer fest: Noch nie wurden die "Trois Contes" in ein so elegantes Deutsch übersetzt, jubelt sie.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.10.2017

Rezensent Andreas Isenschmid bekommt Lust auf Flaubert dank Elisabeth Edls brillanter Neuübersetzung der "Drei Geschichten". Denn der Band führt dem Kritiker noch einmal Flauberts gesamte Romankunst in "erzählerischer Verkleinerung" vor Augen: So entdeckt Isenschmid etwa in der Geschichte "Ein schlichtes Herz" den Erzähler aus Madame Bovary wieder, bewundert in allen drei Erzählungen noch einmal Flauberts ästhetisches Prinzip des unbeteiligten, nahezu asketischen Erzählens und staunt, wie leichthändig und fließend dem Autor der Übergang vom "Realistischen ins Fantastische ins Wunderartige" gelingt. Neben einem üppigen Anmerkungsapparat und einem instruktiven Nachwort freut sich der Rezensent auch über eine dem Band beigegebene Briefauswahl, die Flauberts ästhetischen Kampf mit sich selbst dokumentiert.