Hayrettin Aydin, Faruk Sen

Islam in Deutschland

Cover: Islam in Deutschland
C.H. Beck Verlag, München 2002
ISBN 9783406476068
Paperback, 130 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Im Jahr 1961 lebten in Deutschland knapp 15.000 Muslime, heute sind es über 3,2 Millionen. Rund 500.000 von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Hinblick auf das Zusammenleben stellt sich eine Reihe von Fragen und Problemen: Wie stark ist die Tendenz der in Deutschland lebenden Muslime zum Fundamentalismus? Inwiefern gibt es Einflüsse aus dem Ausland? Wie lassen sich religiöse Praktiken (z.B. das Fasten während des Ramadan) ins Alltagsleben integrieren? Gibt es einen "deutschen Islam"? Wie korrespondieren die Organisationen der Muslime mit dem Grundgesetz und anderen Rechtsnormen? Erscheint die Schaffung einer rechtsverbindlichen Vertretung der Muslime in Deutschland realistisch?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.06.2004

Für recht gelungen hält Rezensent Volker S. Stahr dieses Buch von Faruk Sen, das er im Rahmen einer Mehrfachrezension von Publikationen zum Thema Islam in Deutschland bespricht. Anders als er die meisten der besprochenen Bücher, die Stahr wenig hilfreich findet, da sie nicht um wirkliche Aufklärung bemüht seien, Ängste schürten und Meinungen statt Fakten servierten, habe Sen, Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien, vor allem Fakten zusammengetragen und in knapper Form niedergeschrieben. Als Buch mit einführenden Charakter kann Stahr das Werk nur empfehlen, auch wenn zuweilen mehr Kommentar wünschenswert gewesen wäre.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2002

Gerade originell findet Mathias Drobinski den Aufbau des Buches nicht. Faruk Sen - Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien - und sein Mitarbeiter Hayrettin Aydin lassen nichts Wichtiges aus, von islamischer Theologie über Religonsgeschichte bis hin zu islamischen Organisationen in Deutschland und den üblichen "Reizthemen" (Kopftuch, Moscheen, Religionsunterricht). Vielfach aber, so Drobinski, bleibt das Buch doch an der Oberfläche, beschränkt sich auf die bloße Auflistung und Darstellung. Manchmal sei die Nüchternheit dabei durchaus wohltuend, gelegentliche Vertiefung und Wertung, auch Kritik (etwa an der Ideologie von "Milli Görüs") wären dem Rezensenten doch willkommen gewesen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.05.2002

Informativ findet Wolfgang Günther Lerch dieses kleine Buch auf jeden Fall, wenn auch manchmal etwas zu knapp gehalten. Trotzdem streift es die "qualitativen und quantitativen Aspekte" des moslemisches Lebens in Deutschland, schreibt er. So könne dieses Buch einen "ersten Überblick" vermitteln, dem man aber deutlich anmerke, dass die Türken die größte Gruppe der in Deutschland lebenden Muslime stellen - dementsprechend ist einer der Autoren auch Leiter des Zentrums für Türkeistudien in Essen. Abgesehen davon ist die Lektüre aber durchaus lohnenswert, gerade auch weil das Buch in seiner Darstellung "kurz und bündig" ist und weil es in seinem Literaturverzeichnis nützliche Hinweise zum Weiterlesen gibt, bemerkt lobend der Rezensent.
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