Henriette Schroeder
Ein Hauch von Lippenstift für die Würde
Weiblichkeit in Zeiten großer Not

Elisabeth Sandmann Verlag, München 2014
ISBN 9783938045916
Gebunden, 304 Seiten, 24,95 EUR
ISBN 9783938045916
Gebunden, 304 Seiten, 24,95 EUR
Klappentext
Frauen berichten, wie wichtig es für sie war, gerade in Zeiten großer Not ein gepflegtes Äußeres zu wahren, um dadurch ihre Würde aufrechtzuerhalten. Mit Texten unter anderem von Herta Müller, Emily Wu, und CNN Reporterin Christiane Amanpour.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.12.2014
Dem Lippenstift kann vorgeworfen werden, nur ein weiteres jener "Utensilien weiblicher Selbstoptimierung" zu sein, die es zu kritisieren gilt, weiß Rabea Weihser, allerdings malen die Beiträge, die Henriette Schroeder in ihrem Buch "Ein Hauch von Lippenstift für die Würde" ein bunteres Bild, verrät die Rezensentin. Die "Kontrolle der eigenen Verfasstheit" sei gerade in totalitären Staaten ein Mittel der Autonomie, das "Ja zum Schönen" gerade in finsteren Zeiten vonnöten, fasst Weihser die Erkenntnisse der Autorinnen zusammen.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.11.2014
Ein ganz besonderes Buch kann Rezensentin Sandra Kegel mit Henriette Schroeders "Ein Hauch von Lippenstift für die Würde" empfehlen, in dem die Journalistin und Dokumentarfilmerin untersucht, wie Frauen in großer Not versuchen, ihre Weiblichkeit zu bewahren. Ebenso gebannt wie bewegt liest Kegel hier in den 22 Gesprächen, die Schröder führt, wie die Frauen aus Sarajevo, Grosnyj, Russland, Nordkorea, Iran aber auch Überlebende aus den Lagern der Nationalsozialisten oder der Sowjetunion, mit improvisierten Mitteln versuchten, sich durch Reinlichkeit und Schminke ein wenig Würde zu erkämpfen. Die Kritikerin lernt, dass nicht Eitelkeit, sondern Selbstbehauptung inmitten von Tod, Folter, Hunger und Demütigung die Beweggründe der Frauen sind, die, wie etwa die in Hohenschönhausen inhaftierte Fernsehansagerin Edda Schönherz, monatelang nicht mal einen Spiegel zur Verfügung gestellt bekamen. Brillant recherchiert, findet die Rezensentin, die sich allerdings nicht nur Schwarzweißfotos, sondern auch farbige Abbildungen gewünscht hätte.
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