Henryk M. Broder, Reinhard Mohr

Durchs irre Germanistan

Notizen aus der Ampel-Republik
Cover: Durchs irre Germanistan
Europa Verlag, München 2023
ISBN 9783958905931
Kartoniert, 224 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

War Deutschland nicht eben noch das beliebteste Land der Welt, beneideter Exportweltmeister und begehrter Investitionsstandort mit einer funktionierenden Verwaltung und bestens ausgebildeten Fachkräften? Der Dreiklang aus Demokratie, Marktwirtschaft und Arbeitsdisziplin hat "Made in Germany" zum Weltkulturerbe gemacht. Trotz aller Krisen galten die 16 Merkel-Jahre als goldene Epoche von Wachstum und pragmatischer Staatsführung, doch zwei Jahre später zeigt sich das wahre Erbe der Ex-Kanzlerin: verteidigungsunfähige Bundeswehr, verfehlte Energiepolitik, Stagnation bei Integration, Digitalisierung, Bildung oder Wohnungsbau. Im Land fehlt es buchstäblich an allem, besonders die tragende Mitte der Gesellschaft ist betroffen. Die Autoren resümieren mit viel Humor und Liebe zum Detail, was in diesem merkwürdigen Land vorgeht und viele ratlos oder wütend zurücklässt: einen größenwahnsinnigen Moralismus, realitätsferne Illusionen, Angst vor der Freiheit, dazu eine Vollkasko-Mentalität und eine Wohlstandsverwahrlosung mit einer kräftigen Portion Geschichtsvergessenheit, die sich als "Lehre aus der Geschichte" tarnt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.09.2023

Ein amüsantes, aber doch arg einseitiges Buch haben Henryk M. Broder und Reinhard Mohr da geschrieben, so Rezensent Florian Keisinger. Es geht, so der Rezensent, in anekdotischem Stil um die kleineren und größeren Missgeschicke der Ampelkoalition, die von stichelnden Kontextualisierungen der Autoren begleitet werden. Besonders haben es Broder und Mohr, führt Keisinger aus, auf die inneren Widersprüche abgesehen, die, finden die Autoren, Kommunikation und Handeln der Ampel auszeichnen; etwa hinsichtlich der Rolle der Atomkraft. Vieles davon ist nachvollziehbar, findet Keisinger, den allerdings irritiert, dass die beiden Autoren die Merkeljahre in einem deutlich positiveren Licht zeichnen. Dabei haben doch, meint Keisinger, viele Probleme der Ampel, über die Broder und Mohr schimpfen, ihre Wurzeln in der Merkelzeit. Auch Franz-Walter Steinmeier, über den Broder und Mohr ebenfalls herziehen, sollte nicht nur für seine lauen Reden in der Gegenwart, sondern auch für seine fatale Russlandpolitik in der Vergangenheit kritisiert werden, moniert Keisinger.
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Buch in der Debatte

9punkt 18.03.2024
Es gibt allen Ernstes ein "Berliner Register", das zu Folgendem aufruft: "Melde Diskriminierung und extrem rechte Aktivitäten an uns." Dort ist jetzt auch ein Buch von Henryk Broder und Reinhard Mohr gelandet, "Durchs irre Germanistan", berichtet Jan Fleischhauer in seiner Focus-Kolumne. Gemeldet wird in dem Register, dass sich die Autoren gegen das Gendern wenden. Fleischhauer zitiert aus dem Register: "Geschlechtergerechte Sprache wurde als Ausdruck von Kleingeist und Konformität dargestellt... Unser Resümee