Hiltrud Schröter

Das Gesetz Allahs

Menschenrechte Geschlecht, Islam und Christentum
Cover: Das Gesetz Allahs
Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2007
ISBN 9783897412217
Gebunden, 276 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Im Islam gilt der Grundsatz von der Verschiedenheit der Geschlechter. Die islamische Geschlechterordnung tritt damit in Konkurrenz zu westlichen Vorstellungen von Gleichberechtigung. Das Gesetz Allahs hat bis ins alltäglichste Handeln hinein einschneidende Folgen für Frauen und Männer und verweist auf den Geltungshorizont der Menschenrechte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.09.2007

Claudia Pinl hat Hiltrud Schröters historisch-kritische Analyse des Frauenbilds im Koran, in weiteren islamischen Grundlagentexten sowie in Texten des Alten und des Neuen Testaments mit Gewinn gelesen. Überzeugend zeigt die Autorin für sie auf, dass Frauen im Koran, der Sunna und im Alten Testament als Besitz und Ware von Männern erscheinen, während sie im Neuen Testament als eigenständige Subjekte begriffen werden. Demnach seien Christentum, das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und die Gleichheit der Geschlechter durchaus vereinbar. Dagegen konstatiere Schröter eine Unvereinbarkeit von Feminismus und Islam, weil dieser durchgängig von patriarchalischen Denkmustern geprägt sei. Pinl hebt in diesem Zusammenhang besonders die eingehende Analyse der patriarchalischen Unterdrückung in den islamischen Schriften hervor, deren Kern sie in der männlichen Verfügung über Sexualität und Fortpflanzung erblickt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2007

Vor allem geht es Hiltrud Schröter in ihrer Darstellung der religiösen und gesellschaftlichen Regeln, die sich aus dem Koran ergeben, um die Ungleichbehandlung der Frau, wie Renate Wiggershaus feststellt. Immer wieder komme die Autorin auf Zwangsheirat und Kopftuch zurück. Schröter sehe den Untergang von Demokratie und Rechtsstaat gekommen, falls sich die Rechtsvorschriften des "dritten totalitären Systems", wie sie den Islam nennt, hier ausbreiten. Das ist der Rezensentin zu "apodiktisch" gedacht, da etwa die Todesstrafe in den USA die Demokratie beileibe nicht zu Fall gebracht hat, und viele der islamischen Staaten zudem die Scharia abgeschafft haben. Die Schilderung von Art und Entstehung der "Gesetze Allahs" hält Wiggershaus aber für "kenntnisreich", und tatsächlich widersprechen einige der im Koran und der Hadith vorgeschlagenen drakonischen Maßnahmen gegen Untreue oder Apostasie, da muss sie der Autorin zustimmen, den westlichen Vorstellungen in eklatanter Weise.