Iain Levison

Betriebsbedingt gekündigt

Roman
Cover: Betriebsbedingt gekündigt
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2005
ISBN 9783882218459
Gebunden, 220 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Hans Therre. Zwecks Profitmaximierung haben Jake Skowrans Arbeitgeber ihre Fabrik in eine Billiglohnregion verlegt. Nun lebt er in einer sterbenden Stadt, arbeitslos, von seiner Freundin verlassen und verschuldet wie beinahe alle, die er kennt. Doch Jake gibt die Hoffnung auf wenigstens bescheidene Teilhabe am amerikanischen Traum in Form von Arbeitsplatz, Familie und Eigenheim nicht auf. Er will arbeiten und er ist wütend auf die Welt des Turbokapitalismus, in der seine Zukunft verloren zu gehen droht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.05.2006

Das richtige Buch zur richtigen Zeit, meint Rezensentin Verena Mayer, auch wenn es in Amerika in einer undefinierbaren Kleinstadt spielt und von einer amerikanischen Vision der Ich-AGs erzählt. Der Held und Ich-Erzähler Jake verdingt sich quasi aus Not als Auftragskiller, nachdem er erst seinen Job und postwendend seine Freundin verloren hat. Jakes bizarre Jobs in einer Kleinstadt "zwischen Hoffnungslosigkeit und Unbarmherzigkeit" versteht die Rezensentin als "Milieuschilderung" zwischen "Simpsons" und den frühen Michael Moore Filmen. Das "Abnorme" werde als das "Alltägliche" beschrieben. Humorvoll zynisch, aber auch witzig, wobei der Held eine "kaugummikauende Lässigkeit" ausstrahle, der die Übersetzung laut Mayer leider nicht immer gewachsen ist.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 24.05.2005

Recht angetan zeigt sich Gerrit Bartels von Iain Levisons Roman "Betriebsbedingt gekündigt". Eine "aufregende, spannende Geschichte, die einen das Gruseln lehren kann", findet er darin erzählt: Jake Skrowran verliert nach jahrelanger gewissenhafter Tätigkeit seinen Job bei der Warenausgabe einer Fabrik. Beim Rumhängen in einem Wettbüro wird er vom Chefgangster Ken Gardocki gefragt, ob er nicht dessen Ehefrau umbringen könnte. Skrowran erledigt den Auftrag und wird Gardockis oberster Auftragskiller. Bartels lobt Levisons Talent, die Psyche eines Arbeitslosen "mannigfaltig auszuleuchten". Auch die "präzisen Milieuschilderungen" haben ihn überzeugt. Zu Bartels Bedauern lässt die Geschichte etwas nach, als Skrowran ob seines Tuns dann doch Skrupel kommen. Hier hätte er sich etwas "mehr Härte" und "weniger Biedersinn" gewünscht. Dass Skrowrans Happy-End ein ungesühntes ist, versöhnt Bartels dann wieder mit dem Roman.