Ibn Khaldun

Ökonomie aus 'Al-Muqaddima'

Faksimile (in Auszügen) der 1401/02 entstandenen Handschrift
Cover: Ökonomie aus 'Al-Muqaddima'
Verlag Wirtschaft und Finanzen, Düsseldorf 2000
ISBN 9783878811534
Gebunden, 100 Seiten, 603,32 EUR

Klappentext

Mit deutscher Übersetzung. Druck in vier Farben auf alterungsbeständiges Büttenwerkdruckpapier. Schafvollederband im orientalischen Stil mit zusätzlicher Klappe des Hinterdeckels und Blindprägungen; Beschreibung der Ausgabe: Limitierte Auflage: 300 numerierte Exemplare. Der Faksimileband dieser Ausgabe gibt jene Teile der "Muqaddima" wieder, in denen Ibn Khaldun insbesondere ökonomische Themenkreise behandelt. Als Vorlage diente die um 1401/02 entstandene Handschrift aus der Süleymaniye-Bibliothek in Istanbul. Die Besonderheit dieser Handschrift ist, daß sie Anmerkungen von Ibn Khalduns eigener Hand enthalten soll. Kommentarband mit Beiträgen von Hans Daiber, Yassine Essid und Arnold Hottinger; büttenbezogener Pappband.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.10.2001

Sowohl Ibn Khaldun "Muqaddima", ein "Klassiker der Nationalökonomie" wie auch der beigegebene Kommentarband mit Texten zu dem Werk (beide Bände sind nur zusammen erhältlich), werden in einer knappen Kritik von Gerd Habermann geradezu frenetisch gefeiert. Er preist das Handelsblatt dafür, sich an dieses arabische Werk "herangewagt" zu haben und findet offensichtlich alle Kommentare "vorzüglich". Als Wirtschaftswissenschaftler "erfreut" es ihn besonders, dass in dem "Meisterwerk" Khalduns bereits viele Themen wie Arbeitsteilung, Geldtheorie u. a. angesprochen sind, über die erst im 18. Jahrhundert wieder ernsthaft nachgedacht wurde. Dass der Verlag mit diesem Werk einen Blick "über den europäischen Tellerrand" wagt, findet das uneingeschränkte Lob des Rezensenten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.05.2001

Detmar Doering erinnert daran, dass Ibn Khaldun bereits im Mittelalter die Laffer-Kurve vorformuliert hat, indem er die Zusammenhänge zwischen Steuererhöhungen und sinkenden Staatseinnahmen aufgezeigt hat. Der vorliegende Faksimile-Band besticht nach Doering schon durch die Optik, der ihn mit den "wunderschönen" Illustrationen an Tausendundeine Nacht erinnert. Arabisch muss man übrigens nicht können, so Doering, schließlich werden im Kommentarband die "wesentlichen Stellen in Übersetzung beigefügt". Doering betont, dass es seinerzeit in der arabischen Welt Ökonomie nicht als eigenständige Wissenschaft gegeben hat und deshalb auch Khalduns Text "völlig in eine theologisch-philosophische und historische Sichtweise eingebunden ist". Gerade dies ist nach Ansicht des Rezensenten durch seine weite Perspektive der Grund für die Aktualität des Textes. Khaldun habe hier wissenschaftlich - und "nicht auf Mythen basierend" - den Wandel von Kulturen beleuchtet, etwa die Auflösung von Stammessolidarität, der Wandel wirtschaftlicher Bedingungen und das sich ändernde Rechtssystem sowie die Folgen davon. In Khalduns Diagnose sieht der Rezensent - trotz einer dominierenden religiösen Komponente - "so etwas wie eine Lehre von den rechtlichen Vorbedingungen funktionierender Märkte" und überraschend "moderne liberale Ansichten".
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