Jacques Poulin

Volkswagen Blues

Roman
Cover: Volkswagen Blues
Carl Hanser Verlag, München 2020
ISBN 9783446267619
Gebunden, 256 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Jan Schönherr. Der Zufall führt sie zusammen. Jack Waterman, ein schweigsamer Träumer in der Schreibkrise, auf der Suche nach seinem Bruder Théo. Und die Halb-Innu Pitsémine, rastlos und lesewütig, wegen ihrer langen, dünnen Beine auch die Große Heuschrecke genannt. Mit einer Nähe, die nur Fremde verbindet, tun sie sich zusammen. Sie sichten alte Karten und Bücher, suchen das traurigste Chanson der Welt, und durchqueren auf Théos Spur in Jacks altem VW-Bus den Kontinent, von Québec bis San Francisco.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.12.2020

Rezensent Niklas Bender hat nichts einzuwenden gegen das "Schlichte", das dieses 1984 im Original entstandene Roadmovie des kanadischen Autors Jacques Poulin ausmacht. Viel zu gebannt begibt sich der Kritiker mit dem Schriftsteller Jack Waterman auf der Suche nach dessen verschollenem Bruder auf einen rasanten Trip von Quebec den Oregon Trail entlang bis nach San Francisco, begleitet von einer Anhalterin namens "Die große Heuschrecke". Im Laufe der Lektüre erkennt Bender denn auch die unter der Oberfläche verborgene "Komplexität" des Romans: Mythen und Begegnungen mit Schriftstellern (Hemingway, Salinger, Kerouac) baut Poulin ebenso leichthändig ein, wie er durch verschiedene Motive und Bilder in den "Erinnerungsraum von Amerikas Eroberung" einführt, staunt der Rezensent. Mehr als einen Jugendroman liest Bender hier ein eindringliches Buch über Identitätssuche und nicht zuletzt ein wunderbar "schrulliges Amerika-Epos".
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 11.11.2020

Rezensentin Antje Strubel empfiehlt Didions "Woher ich kam" anstelle von Jacques Poulins etwas lahmem Roadtrip. Über die ersten Siedler im amerikanischen Westen erfährt sie bei Didion mehr. Vor allem aber scheint ihr Poulins behäbiger Erzählstil nicht zu gefallen, der auch in Jan Schönherrs "blutleerer" Übersetzung nicht gewinnen kann. Unterhaltsam geht anders, meint Strubel, auch wenn die Kapitel kurz und die von Kerouac inspirierten Geschichten um eine Brudersuche im VW-Bulli leidlich realistisch rüberkommen, wie die Rezensentin anmerkt.
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