Jakob Thomä

Der Kill-Score

Auf den Spuren unseres ökologischen und sozialen Fußabdrucks
Cover: Der Kill-Score
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2022
ISBN 9783608965933
Gebunden, 304 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

'Der Kill-Score' erzählt die Geschichte von den tödlichen Folgen unseres Handelns. Jakob Thomä beschreibt und berechnet, wie unser CO2-Fußabdruck, Abfall, unmenschliche Arbeitsbedingungen und anonymer Massenkonsum töten - in diesem Jahrhundert voraussichtlich mehr als 400.000.000 Menschen. Und er erzählt von den Opfern. Dabei stützt er sich auf die neuesten wissenschaftlichen Methoden und stellt die ethische Frage nach der Verantwortung für die Bedrohung des Lebens in unserer Zeit. In seinem Buch lehrt er uns, Nachhaltigkeit neu zu denken. 

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.12.2022

Rezensent Johannes Kaiser lässt sich vom Nachhaltigkeitsforscher Jakob Thomä dazu anregen, seinen persönlichen Kill Score zu minimieren. Wie das geht und was dahinter steckt, erklärt der Autor laut Kaiser wie in der Spurensuche zu einem Mordfall mit anschließender Verhandlung und Verurteilung. Dass unser Verhalten Menschen indirekt tötet, weist Thomä zunächst anhand konkreter Beispiele aus den Bereichen Abfall, Konsum oder Krieg nach, meint Kaiser. Auch wenn Kaiser auf die eine oder andere "flapsige" Formulierung oder Statistik im Band hätte verzichten können, scheint ihn die Lektüre in Sachen Nachhaltigkeit nachdenklich zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2022

Rezensent Kai Spanke gibt dem Ökonom Jakob Thomä durchaus Recht, wenn dieser darauf pocht, dass wir die Konsequenzen unseres Handels auch in räumlicher und zeitlicher Ferne berücksichtigen sollten. Oft genug interessant und nicht unreflektiert findet der Rezensent Thomäs Gedankenexperimente oder Berechnungen in diesem Buch. Aber lässt sich wirklich beziffern, dass im 20. Jahrhundert knapp 400 Millionen Menschen allein durch unserern Lebensstil starben? Oder ist das Quatschkopfmathematik? Spanke will Thomäs Rechenbeispiele nicht komplett den Sinn absprechen, aber der Rezensent sieht die Aufrechnungen doch sehr auf die Spitze getrieben. Vor allem verspielt der Autor bei ihm  Kredit durch unglückliche Vergeiche und flapsige Einlassungen. Wenn er dann auch noch behauptet, er wolle nur rechnerisch einordnen, aber nicht moralisch urteilen, fühlt sich der Rezensent nicht ganz ernst genommen.    
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.10.2022

Rezensent Oliver Weber findet es wichtig, die Folgen unseres wirtschaftlichen Handelns in den Blick zu nehmen: Wie verändern sich die Lebensbedingen und Chancen von Menschen in ärmeren Teilen der Welt oder die zukünftiger Generationen durch unseren verschwenderischen Lebensstil, unsere CO2-Emmissionen, unser Plastikverbrauch und den Elektroschrott? Doch wie der Nachhaltigkeitsökonom Jakob Thomä den "Kill-Score" berechnet, findet er doch ein bisschen absurd. Dass zwanzig EU-Bürger im Laufe ihres Lebens durch Luftverschmutzung eine andere Person töten sollen, lässt sich Weber noch gefallen, aber Holocaustvergleiche, Mordvorwürfe bei Avocadoverzehr und andere schrille Metaphern sind ihm unangenehm.
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