Jens-Martin Eriksen

Winter im Morgengrauen

Roman
Cover: Winter im Morgengrauen
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2002
ISBN 9783935890052
Gebunden, 218 Seiten, 14,50 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Jörg Scherzer. In einem Land irgendwo in Europa: Als ein Bürgerkrieg ausbricht, wird der Literaturstudent Z. zur Miliz eingezogen. Seine Einheit erhält den Befehl, in einem Teil des Landes Säuberungsaktionen unter Zivilisten durchzuführen. Von den Befehlshabern der Miliz werden er und seine Kameraden derart manipuliert, daß sie ihre grauenhafte Mission gewissenhaft ausführen. Nach und nach wird für die jungen Männer der Tod zur Routine, und ihre zunehmende seelische Verrohung droht, die Einheit von innen her zu zersetzen. Auch Z. löst sich von all seinen Wertvorstellungen, um als Akteur des Todes bestehen zu können. Eines Tages jedoch begegnet er unter den Opfern einem jungen Mann, mit dem er als Kind befreundet war ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.06.2002

Stark beeindruckt zeigt sich der mit "akd." zeichnende Rezensent von diesem Roman des in Dänemark mehrfach ausgezeichneten Autors Jens-Martin Eriksen. Die Handlung wird in der Rezension nur kurz umrissen: Ein Literaturstudent erlebt als namenloser Ich-Erzähler die Gräuel des Krieges. Im wesentlichen gehe es um den Verlust der Unschuld in einem schmutzigen Krieg und darum, die Wandlung vom Menschen zum Monster, die unter anderem durch die Mechanismen autoritärer Systeme bedingt sind, zu verstehen. Trotz allem gebe es in diesem Roman immer auch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer auf die erhoffte Normalität nach dem Grauen, doch auch dieser erscheine nie ungetrübt. Das Fazit des Rezensenten: "eine eindringliche, beklemmende Erzählung über die Anatomie des Bösen und dessen zugleich menschliches Gesicht."
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