Jochen Arntz, Holger Schmale

John Kerry

Kandidat gegen Bush - Amerika vor der Entscheidung
Cover: John Kerry
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2004
ISBN 9783462034455
Taschenbuch, 159 Seiten, 7,90 EUR

Klappentext

Noch nie ist ein amerikanischer Wahlkampf in Deutschland so intensiv und gespannt verfolgt worden wie in diesem Jahr. Das liegt vor allem an George W. Bush. Denn wohl noch nie war ein amerikanischer Präsident in Europa so unbeliebt. Sein Herausforderer, Senator John Forbes Kerry, galt als Außenseiter - bis zu seinem Triumph bei den Vorwahlen der Demokraten. Dieses Buch stellt den Mann vor, der gute Chancen hat, der nächste Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Es zeigt sein persönliches und politisches Leben, beschreibt seine Zeit als Teenager in Deutschland, seinen Wandel vom Vietnamkriegs-Freiwilligen zum Anführer der Kriegsgegner in den siebziger Jahren und seine Karriere als Staatsanwalt und Senator in Washington. Und es zeichnet ein Porträt von Teresa Heinz Kerry, die viel mehr ist als nur die Frau an seiner Seite. Aber das Buch geht auch der Frage nach, ob mit einem Präsidenten Kerry tatsächlich ein grundlegender Kurswechsel der USA - Stichwörter: Kriegspolitik, Bürgerrechte, Umweltschutz, Sozialpolitik - und eine Renaissance der deutsch-amerikanischen Freundschaft verbunden wäre.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.09.2004

Als "opportunistischen Schnellschuss" bezeichnet Norbert Finzsch Jochen Arntz' und Holger Schmales "John-Kerry"-Büchlein, das der Rezensent offenbar in der Bahn von Köln nach Bremen gelesen hat. Zumindest teilt er mit, dass es sich während dieser Etappe bequem rezipieren lässt. Sprachlich nicht allzu sicher, voller sachlicher und Übersetzungsfehler - keine Empfehlung, die Finzsch da ausspricht. Die beiden Journalisten haben mit heißer Nadel eine "politische Erzählung" gestrickt, befindet der Rezensent, die sie rechtzeitig zum großen politischen Showdown Kerry vs. Bush auf den Markt geworfen haben.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.08.2004

Zu bemängeln hat Rezensent Christoph Fleischmann an dieser Biografie des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry allein, dass die Autoren Jochen Arntz und Holger Schmale, beide Journalisten der Berliner Zeitung, die innen- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen des Kandidaten unterbelichtet lassen würden. Lobend erwähnt Fleischmann dagegen, dass Kerrys Leben hier zwar recht knapp, dafür aber durchaus aussagekräftig nachgezeichnet werde. Vor allem aber hat ihm gefallen, dass Arntz und Schmale auch Kerrys Buch "A Call to Service. My Vision For a Better America" ausgewertet haben - denn es mache sich immer bezahlt, Bücher von Politikern vor ihrer Wahl zu lesen. Insbesondere, so hebt Fleischmann hervor, lerne man auf diese Weise, dass der amerikanische Hegemonialanspruch "nicht eine verrückte Nummer der regierenden Neocons" sei - wie diese Aussage Kerrys unmissverständlich deutlich mache: "Amerika erhebt den in der Menschheitsgeschichte seltenen Anspruch, dass seine Interessen und die der Welt eins seien. Ich akzeptiere vollkommen die moralischen Herausforderungen und die militärische Verantwortung, die mit diesem Anspruch einhergeht."