Jörg Magenau

Gottfried Benn

Cover: Gottfried Benn
Deutscher Kunstverlag, München 2011
ISBN 9783422069954
Gebunden, 64 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit 37 Duplex- und schwartweißen Abbildungen. Gottfried Benn charakterisierte sich einmal mit dem knappen Satz: "Ich bin ein schlechter Mensch, aber auch ein müder, liege herum, dämmere vor mich hin". Müdigkeit und Melancholie sind zwei Schlüssel zu Leben und Werk dieses umstrittenen Dichters der blauen Stunden - von der pathologischen Lyrik aus der Morgue, mit der er das Publikum der Kaiserzeit schockierte, bis zu den marmornen Statischen Gedichten, die ihm in der Adenauer-Zeit zu spätem Ruhm verhalfen. Jörg Magenau untersucht in seinem biografischen Essay Benns Nähe und Distanz zu Geschichte und Nationalsozialismus, zu Ehefrauen und Geliebten, zum Pfarrhaus der märkischen Heimat und zur Großstadt Berlin, und bleibt dabei doch immer auf der Spur von Benns Müdigkeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.11.2012

Walter Hinck bespricht gleich drei der großformatigen Bände der Reihe "Leben in Bildern" des deutschen Kunstverlags: "Gottfried Benn" von Jörg Magenau, "Knut Hamsun" von Wolfgang Schneider und "Hans Christian Andersen" von Heinrich Detering - alle sind gelungene, kritische Studien mit "reichlich Bildmaterial", verspricht der Rezensent. Jörg Magenau gelingt es, Benns problematisches Verhältnis zu den Nationalsozialisten herauszuarbeiten, ohne den Autor vorab zu verurteilen, findet Walter Hinck. Benn hatte sich zunächst in das System eingefügt, als Leiter der Sektion Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste. Seine Stellung als Militärarzt bezeichnete er selbst als "aristokratische Form der Emigration", was ihm den Zorn zahlreicher Exilautoren einbrachte, fasst Hinck zusammen. Magenau versucht, Benns "Naivität gegenüber den Nazis" mit dessen Kunstverständnis zu erklären, berichtet der Rezensent. Der Dichter Benn hat die Kunst stets jenseits der Geschichte stehen sehen.
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