Joseph Hanimann

Antoine de Saint-Exupery: Der melancholische Weltenbummler

Eine Biografie
Cover: Antoine de Saint-Exupery: Der melancholische Weltenbummler
Orell Füssli Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783280055083
Gebunden, 302 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Ganz anders als Walt Disney zähmte er die Schwermut, anstatt sie zu vertreiben, thematisierte Angst und Freundschaft, Liebe und Tod. Bis heute begeistert Antoine de Saint-Exupéry ein millionenfaches Publikum mit Werken wie "Südkurier", "Wind, Sand und Sterne", "Flug nach Arras" und "Der kleine Prinz". Doch wer war der Mann, der am 31. Juli 1944 so plötzlich vom Flugzeughimmel verschwand? Joseph Hanimann zeichnet in der bislang umfangreichsten literarischen Biografie das Leben und Denken des verträumten Abenteurers nach und präsentiert ihn als Humanisten einer ganz neuen Art.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.07.2014

Antoine de Saint-Exupéry war bereits zu Lebzeiten ein gefeierter Autor, verbrachte seine Zeit aber lieber im Cockpit eines Flugzeugs und unter Mechanikern als in den literarischen Salons Frankreichs, erfährt Jürgen Ritte in Joseph Hanimanns "Saint-Ex"-Biografie. Der Autor des kleinen Prinzen passte schlecht in seine Zeit, erklärt der Rezensent: geboren Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts wuchs er in einer Zeit der Gräben und starren Ideologien auf, während er selbst sich, oft zur Unbill seiner Zeitgenossen, lieber auf den einzelnen Menschen und sein Schicksal besann, erklärt Ritte. Am Ende starb dieser "Abenteurer des technischen Zeitalters" auf einem Aufklärungsflug unter ungeklärten Umständen, verrät der Rezensent noch, der mit Hanimanns Buch vollauf zufrieden scheint.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.2013

Lena Bopp findet die Saint-Exupéry-Biografie des ehemaligen FAZlers Joseph Hanimann ganz außerordentlich gelungen. Die Rezensentin staunt, wie gut sich der Autor nicht nur mit Antoine de Saint-Exupéry selbst auskennt, sondern auch mit dem historischen Kontext der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Das erlaube eine übergreifende Kongruenz, die die Widersprüche der Person auffangen könne. Bopp erfährt von Hanimann, dass der Autor des Kleinen Prinzen, der neben dem Schreiben auch eine Leidenschaft für das Fliegen hegte, im New Yorker Exil für seine apolitische, utopische Haltung bekannt war. Saint-Exupéry war Melancholiker, Menschenfreund und Lebemann zugleich, zu Begriff gebracht hat er aber nur wenige seiner Ideen, erklärt die Rezensentin. Noch hofft sie allerdings auf die Briefwechsel des Autors, "die Hintergründe dieses ewigen Hinundhergeworfenseins" zu erhellen, doch bisher wurden die Briefe von seinen Erben und der Bibliothèque nationale de France eifersüchtig unter Verschluss gehalten.
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