Judith N. Shklar

Der Liberalismus der Rechte

Cover: Der Liberalismus der Rechte
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2017
ISBN 9783957572417
Broschiert, 203 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Hannes Bajohr. Aus dem Amerikanischen von Dirk Höfer und Hannes Bajohr. Die Idee politischer Rechte nimmt in den USA eine fast sakrale Stellung ein, die kaum mit ihrer Stellung in Europa zu vergleichen ist und häufig auch zu verschiedenen politischen Einschätzungen führt. Mit ihrer Untersuchung der Idee politischer Rechte rekonstruiert Shklar die Herausbildung des eigenständigen politischen Denkens und der politischen Kultur Nordamerikas. In den Rechten offenbart sich zudem eine Institution, mit der sich ihr Konzept des Liberalismus der Furcht als Vermeidung von Übeln positiv ergänzen und gesellschaftlich verankern lässt. So gibt Shklar nicht nur eine Lehrstunde in transatlantischem Austausch, sie wirft auch einen prüfenden Blick auf das Selbstverständnis unserer politischen Institutionen in Europa.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.2017

Rezensent Thomas Thiel kann die Lektüre dieses Essaybands der 1992 verstorbenen Harvard-Politologin Judith Shklar nachdrücklich empfehlen. Die in Lettland geborene Autorin erläutert ihm mit realistischem und "historisch scharfem" Blick nicht nur, weshalb die individuelle Rechtsdurchsetzung eine so große Bedeutung in den Vereinigten Staaten einnimmt, sondern sie legt vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus und der Sklaverei in der amerikanischen Geschichte auch die Gefahren einer formalen Einhaltung des Rechts überzeugend dar, lobt Thiel. Dass Shklar den Liberalismus von verschiedenen Seiten betrachtet und sich nicht von "Freiheitsparolen" und abstrakten Theorien blenden lässt, sondern genau hinschaut, ob die liberalen Versprechungen auch für die unteren Gesellschaftsschichten gelten, rechnet der Kritiker ihr hoch an.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.06.2017

Dieser Band mit vier brillanten Aufsätzen der vor 25 Jahren verstorbenen Politologin Judith N. Shklar bietet sich hervorragend an, die große jüdisch-amerikanische Denkerin auch hierzulande kennenzulernen, versichert Rezensent Alexander Cammann. Der Kritiker liest in den von dem Philosophen Hannes Bajohr herausgegebenen Texten, warum das Recht im liberalen Denken und in der politischen Realität Amerikas eine derart außerordentliche Rolle einnimmt: Seit der Unabhängigkeitserklärung sei das Recht als "Herz einer gerechten Regierung" verstanden worden, lernt der Rezensent hier. Insbesondere bewundert Cammann Shklars "Sinn für Abgründigkeiten", etwa wenn sie ihm erklärt, weshalb sich arme Weiße um 1830 einen schwachen Staat wünschten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.05.2017

Rezensentin Isabell Trommer kommt in den Sinn, dass der Kampf um die Rechte in den USA, wie ihn Judith Shklar diesen Aufsätzen schildert, noch lange nicht gewonnen ist, wie die Gegenwart zeigt. Über die Autorin weiß Trommer zu berichten, dass sie seit je mit Theorien des Liberalismus befasst war, sich dem politischen Denken der USA jedoch erst spät zugewandt hat. Wie Shklar die Freiheit von ihren Gefährdungen her denkt, kann die Rezensentin in den Texten erfahren, ebenso, wie Shklar in ihrem Denken historisches Bewusstsein, politische Theorie, präzise Analyse und realistische Klarheit verbindet.
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