Jürgen Teller

Hoffnung und Gefahr

Essays, Aufsätze, Briefe 1954-1999
Cover: Hoffnung und Gefahr
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783518412817
Gebunden, 285 Seiten, 19,43 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Hubert Witt. Mit Beiträgen von Ernst Bloch, Volker Braun und Friedrich Dieckmann. Als Ernst Bloch 1963 sein erstes Buch im »Westen« Deutschlands veröffentlichte, die "Tübinger Einleitung in die Philosophie", widmete er es "Meinem Major Tellheim" ? seinem Schüler, Assistenten und Freund Jürgen Teller, der von 1954 bis 1957 Blochs Vorlesungen in Leipzig mit philosophiehistorischen Seminaren begleitet hatte und sich auch nach dessen Vertreibung von der dortigen Universität standhaft zu ihm bekannte. Zu den Verfolgungen, die Teller dafür auf sich nahm, gehörte, dass seine von Bloch mit Glanz angenommene Dissertation, "Versuch zur Bestimmung von Naturqualitäten", nachträglich abgelehnt wurde und ihm bis 1989 die Arbeit als Philosoph weitgehend untersagt blieb. Die Abschiebung als Hilfsarbeiter in ein Stahlwerk bezahlte er mit dem Verlust eines Armes. Dennoch entstand in den Jahren wechselnder Tätigkeiten eine Reihe von Schriften. Tellers Texte über das Problem der Naturqualitäten ? lange vor der ökologischen Bewegung entstanden ?, über Goethes Farbenlehre, Schillers Demetrius-Fragment oder Volker Brauns Dmitri-Stück, Lessings Wiederverkörperungshypothese oder die deutsche Spinoza-Renaissance sind teils unveröffentlicht, teils an entlegenen Orten erschienen. Eine selbständige Veröffentlichung blieb Jürgen Teller zu Lebzeiten verwehrt. Hubert Witt, Freund und Weggefährte Tellers, legt hier zum erstenmal eine Auswahl aus dessen Schriften vor, ergänzt durch Proben aus seinem über die innerdeutsche Grenze geschmuggelten Briefwechsel mit Ernst Bloch.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.09.2001

Jürgen Teller war der "Major Tellheim" von Ernst Blochs Widmung in der "Tübinger Einleitung in die Philosophie". Er blieb standhaft in Leipzig, auch nach Blochs Vertreibung, was ihm nicht gut bekam: in ein Stahlwerk abgeschoben, verlor er dort einen Arm und arbeitete später als Lektor, ohne seine eigenen Texte publizieren zu können. Dies wird mit dem Nachlassband nun nachgeholt. Besonders "erschütternd" findet der mit up. zeichnende Rezensent die Auszüge aus dem "heimlichen Briefwechsel" mit Ernst Bloch.