Julia Schoch

Das Liebespaar des Jahrhunderts

Roman
Cover: Das Liebespaar des Jahrhunderts
dtv, München 2023
ISBN 9783423283335
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Wo geht die Liebe hin, wenn man sagt, sie ist verschwunden? Eine Frau will ihren Mann verlassen. Nach vielen Jahren Zusammenleben und Ehe ist sie entschlossen und bestürzt zugleich: Wie konnte es nur dazu kommen? Während sie ihr Fortgehen plant, begibt sie sich in ihren Gedanken weit zurück. Da waren die rauschhaften Jahre der Verliebtheit, an der Universität, zu zweit im Ausland und später mit den kleinen Kindern, aber da gab es auch die Kehrseite - Momente, die zu Wendepunkten wurden und das Scheitern schon vorausahnen ließen. Doch ist etwas überhaupt gescheitert, wenn es so lange dauert?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.03.2023

Rezensentin Judith von Sternburg liest gebannt diese Liebesgeschichte in der Vergangenheitsform, wie sie Julia Schoch mit für die Rezensentin erkennbarem autobiografischem Einschlag aufschreibt. Was Sternburg so bezaubert an diesem Dokument einer "Überwältigung durch Liebe" von ihrem Ende her, ist seine Präzision, die vielen pointierten Beobachtungen, und auch der Umstand, dass der Angehimmelte für die Leserin so anhimmelnswert gar nicht erscheint. Dass dabei auch Zeitgeschichte vermittelt wird, findet Sternburg auch nicht übel.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 22.03.2023

Aufmerksam spürt Rezensentin Wiebke Porombka im zweiten Band von Julia Schochs "Biografie einer Frau" dem Auseinanderdiffundieren eines Paares nach, das dreißig Jahre lang zusammen war. Erst im Nachhinein wird der Protagonistin klar, dass die Gefühle und Erinnerungen, die Erlebnisse dieser Beziehung auf sie ganz anders wirken als auf ihren früheren Partner, meint Porombka. Die Zeit, über die sich die Beziehung erstreckt hat, nimmt nicht nur Privates auf, sondern auch zeitgeschichtlich Relevantes, lobt sie. Die Kritikerin attestiert dem Roman eine nüchterne Klarheit über Beziehungen und Trennungen und empfiehlt ihn gerne weiter.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.03.2023

Ganz hingerissen ist Marie Ebcinoglu von Julia Stochs Roman über eine Liebe, die sich im Alltag verliert, bis sie keine Liebe mehr ist. Sie attestiert der Autorin mit spürbar großer Begeisterung, "sprachmächtig" über das Verstummen, die Unfähigkeit der Kommunikation zwischen einem Paar zu schreiben, das sich einst in der DDR kennengelernt, eine Familie gegründet und anschließend weit auseinandergetriftet ist. Eine alltägliche, bekannte Geschichte und gerade deshalb lesenswert, meint die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.2023

Der zweite Teil von Julia Schochs geplanter Trilogie "Biografie einer Frau" hat die hohen Erwartungen von Rezensentin Sandra Kegel erfüllt. In aller Knappheit entfaltet die Autorin enorme erzählerische Kraft, so Kegel, wenn sie "klug und eigenwillig" von der Entfremdung eines Paares nach 30 Jahren Ehe erzählt. Schoch lässt die namenlose Ich-Erzählerin, eine Schriftstellerin, ihre Beziehung vom ersten Treffen an erinnern, auf einer zweiten Ebene wird dabei immer wieder reflektiert, wie authentisch diese gedanklichen Überbleibsel eigentlich sind. Kegel genießt bei diesen Schilderungen den trockenen Humor der Autorin und fühlt sich an Erich Kästners "Sachliche Romanze" erinnert.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.02.2023

Rezensentin Elke Heidenreich versichert, sie zitiere so viel (und hoffentlich richtig) aus Julia Schochs neuem Roman über das Ende einer Liebe, weil alles so wahr sei, was die Autorin schreibe. Wahr heißt, Heidenreich kennt es. So, als hätte sie das Buch selbst geschrieben. Ob das Ende der Leidenschaft nun Befreiung oder Verlust bedeutet und wer Schuld ist daran, kann die Rezensentin allerdings auch nicht sagen. Nur dies: Schochs ist "das wahrste Buch" über diese Dinge, das die Rezensentin "seit Langem" gelesen hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 11.02.2023

Eigentlich ist der Titel von Julia Schochs neuem Buch, dem zweiten Teil ihrer "Biografie einer Frau", irreführend, meint Mara Delius: Es gibt zwar ein Paar, um das sich die Geschichte dreht, aber das ist für die Rezensentin weit davon entfernt, ein Traumpaar zu sein, Eigentlich, befindet sie, geht es vielmehr um die Dissonanzen, die sich in einer langen Beziehung eingestellt haben und denen die Autorin sorgfältig und gründlich nachfühlt. "Brillant" findet Delius das.