Kirsten Boie

Dunkelnacht

(Ab 15 Jahre)
Cover: Dunkelnacht
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783751200530
Gebunden, 112 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

"Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach, weil es richtig ist." April, 1945. Alle spüren, dass der Krieg und die fürchterliche Ideologie der Nationalsozialisten kurz vor dem Ende stehen. Doch in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945, zwei Tage vor Hitlers Selbstmord, ereignet sich das dunkelste Kapitel der damals noch jungen Stadt Penzberg in Bayern. Denn während der einst von den Nazis abgesetzte Bürgermeister zurück ins Rathaus zieht, erlässt die Wehrmacht den Befehl, alle Widerständler sofort hinzurichten. Und zwischen allen Fronten stehen die Jugendlichen Marie, Schorsch und Gustl.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2021

Rezensentin Eva-Maria Magel ist begeistert von diesem Buch, das in "straffer Novellenform" von einem unsäglichen Verbrechen aus den letzten Kriegstagen in Deutschland erzählt. Sensibel und klug führt die Autorin nach Meinung der Kritikerin ihre drei Hauptfiguren, die durch jugendliche Liebe miteinander verbunden sind, durch das Geschehen, und zwar auf Opfer- und Täterseite. Sie erreicht durch bruchstückhaftes Sprechen, durch kleine Dialekteinschübe eine große Intimität und berührt durch ihre Figurenführung viele Fragen, die noch unter der "Erzähloberfläche" schlummern. Die Düsternis des Geschehens wäre kaum auszuhalten, meint die Kritikerin, gäbe es nicht doch Erleichterung durch jene, die in dieser Geschichte anders handeln, als es opportun wäre. "Ein großer Wurf", urteilt die total von diesem Buch überzeugte Kritikerin.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 24.02.2021

Rezensentin Sylvia Schwab nimmt Kirsten Boies verdichtete Novelle über die Lynchmorde von Penzberg im April 1945 als Versuch, das Geschehene zu verstehen, als Mahnmal für die Opfer und als Warnung vor einer Wiederholung. Wie die Autorin sich faktentreu und doch fiktional über ihre drei jugendlichen Protagonisten den Ereignissen nähert, scheint Schwab gelungen. Die Figuren bieten ihr Identifikationspotential, die Handlung ist knapp und spannend strukturiert und die Schilderungen sind eindringlich, lobt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.02.2021

Rezensentin Roswitha Budeus-Budde ist voller Empathie und Zustimmung für Motiv und Darstellung dieser für Jugendliche geschriebenen "Novelle", in der die blutigen Geschehnisse im bayrischen Penzberg kurz vor Ankunft der Alliierten im April 1945 aufgearbeitet werden. Das Grauen der Autorin und "politischen Kämpferin" über diese Taten findet die Kritikerin ebenso nachvollziehbar dargestellt wie ihr Entsetzen, dass die Täter trotz Todesurteilen am Ende alle wieder frei kamen. Dass sie den "Totentanz" jener Nacht durch knappe Szenen und Dialoge beteiligter und betroffener junger Menschen darstellt, preist die Kritikerin besonders angesichts heutiger Parolen von Pegida und AfD, die zur Verharmlosung jener Zeit beitragen.
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