Klabund

Literaturgeschichte

Die deutsche und die fremde Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart
Cover: Literaturgeschichte
Elfenbein Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783941184183
Gebunden, 400 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Ralf Georg Bogner. Die deutsche und die fremde Dichtung führt Klabund in seiner Literaturgeschichte nicht nur geschichtlich, sondern auch inhaltlich zusammen. Es gelingt ihm, eine Art poetologischer Ideengeschichte zu formulieren, die ihren weiten Blick auf Literatur, Religion, Philosophie und Historie aus einem kulturellen Spiegelbild gewinnt. Dabei selbst poetisch gleiten Klabunds Sätze über die Wesenheiten, Besonderheiten, Eigenheiten menschlichen Schaffens.
In einer heiteren Lebendigkeit stellt er Zusammenhänge zwischen ägyptischen, indischen und griechischen Mythen her, verbindet die Formen des europäischen Schrifttums mit Amerika, lenkt sie durch die Jahrhunderte und formt daraus Geschichte der Literatur, die sich selbst schon als eine Literatur-Geschichte liest. Im Mittelpunkt steht der Mensch in der Welt als Erleider, als Suchender, als Weinender aber auch als Lachender, Findender und Erlöster. Denn Klabunds Werk ist ein Beweis für die unfassbare Schönheit der Wirklichkeit: Die Dichtung ist nicht die Vorstufe zu einem seligen Jenseits, sie ist dieses Jenseits selbst.
Supplementband zur Klabund-Ausgabe der Werke in acht Bänden in gleicher bibliophiler Ausstattung. Der Text folgt der von Ludwig Goldscheider 1929 herausgegebenen Ausgabe. Der Anhang bietet neben einem Nachwort des Herausgebers Ralf Georg Bogner Hinweise zur originalen Textgestalt und den postumen Veränderungen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2013

Literaturweltgeschichtsschabernack könnte sich das nennen, was der expressionistische Dichter Klabund als Literaturgeschichte kompiliert und fröhlich subjektiv hingeworfen dem Publikum zum Fraß hingeworfen hat. Manfred Koch allerdings findet das durchaus reizvoll, leicht, frech und pointiert. Passend zu einer rasenden Zeit auch. Rasend schnell nämlich fliegen Epochen und Autoren dem Rezensenten um die Ohren, Sekundenurteile, auch aberwitzige Fehlurteile, wie Koch konstatiert (Cicero: langweilig); Expressionistenpathos, freut sich Koch, zum Glück jedoch nur in ganz kleinen Fetzen, wenn der Autor etwa die Poeten als "mythische Diener der Wörtlichkeit und Künder des reinen Klanges" verklärt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.01.2013

Rezensent Jörg Aufenanger ist sehr fasziniert von der Literaturgeschichte des Dichters Klabund, die, ursprünglich 1929 in zwei Bänden erschienen, nun in einem Band wiederveröffentlicht wurde. Seinen frühen Tod vor Augen, raste der Autor förmlich durch die Literaturen der verschiedenen Nationen, informiert der Rezensent, der sich von diesem "stilistisch brillanten Erzähler" mit Wonne für einen Parcours-Ritt an die Hand nehmen lässt. Dabei erfährt er viel über die angeblich göttlichen Ursprünge der literarischen Kunst, für deren Beleg Klabund Beispiele aus diversen antiken Kulturkreisen anführe und es dabei zu keiner Zeit an Emphase mangeln lasse. Das Ergebnis ist auch wegen Klabunds schalkhafter Charakterisierungen diverser literarischer Größen ein subjektiv enorm zugespitzter, sehr vergnüglicher Überblick über die Literaturgeschichte, lobt Aufenanger, der sich bei soviel prächtigem Amüsement an Klabunds teils etwas irrigen Beobachtungen nicht groß stören mag.