Klappentext
Aus dem Spanische von Peter Kultzen. Während in Berlin die Mauer fällt, kommt in Havanna das Leben zum Stillstand. Das Einzige, was alle im Übermaß besitzen, ist Zeit. Verbunden durch den Durst nach Leben findet sich eine verschworene Gemeinschaft zusammen, der "Clan". In ihrer Mitte die kämpferische Elisa, Clara, ruhig und liebevoll, und Irving, mit seiner Fähigkeit zu uneingeschränkter Hingabe. Ein altes Haus, durchzogen von vielfarbigem Licht und dem Duft nach Kaffee und Rum, wird zum Zufluchtsort. Hier kommen sie alle zusammen, feiern, streiten, trinken, lesen, begehren. Doch der Clan zerbricht, zerstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Erst Jahrzehnte später und Hunderte Kilometer entfernt, mit dem Fund eines vergilbten Fotos, beginnen sich die unter der Zeit begrabenen Geheimnisse der einst so engen Freunde zu lüften.
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 08.04.2022
Rezensentin Victoria Eglau ist fasziniert von der Geschichte über eine Gruppe junger akademischer Kubaner, ihre Liebesbeziehungen, ihr späteres Exil und ihr wechselvolles Verhältnis zur Heimat, wie sie Leonardo Padura in seinem Roman aufgeschrieben hat. Dass Padura das von Abgründen und Tragödien bestimmte Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren in den Vordergrund stellt und über große zeitliche Distanzen verfolgt, nicht ihre ideologischen Differenzen, gefällt Eglau gut. Glaubhaft wie ein authentischer Bericht, spannend wie ein Krimi, staunt die Rezensentin.
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