Lize Spit

Der ehrliche Finder

Roman
Cover: Der ehrliche Finder
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2024
ISBN 9783103975642
Gebunden, 128 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Seit er vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist, sitzt Tristan in der Schule neben Jimmy, der klüger und einsamer ist als alle anderen und es sich zur Aufgabe macht, Tristan Ibrahimi durch das Schuljahr zu begleiten. Denn der hat nicht nur einen Krieg erlebt und eine Flucht durch ganz Europa, sondern er hat auch das, wonach Jimmy sich am meisten sehnt: eine intakte, große Familie, die Halt und Geborgenheit bietet. Gemeinsam bauen sie sich ihre eigene Welt voller geheimer Orte und einer Sprache, die beide verstehen, eine Welt, in der Freundschaft möglich ist. Bis jemand eine Entscheidung trifft, die nicht nur ihre Welt gefährdet und Jimmy und Tristan alles abverlangt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.03.2024

Dass Lize Spit eine "großartige Erzählerin" ist, hat sie der Rezensentin Petra Pluwatsch mit diesem Roman erneut bewiesen: Es geht um die beiden Freunde Jimmy und Tristan. Tristan ist mit seiner Familie vor dem Kosovo-Krieg nach Belgien geflohen, soll jetzt aber abgeschoben werden - das wollen die beiden Zehnjährigen natürlich verhindern, erklärt Pluwatsch. Tristans traumatische Erfahrungen spielen ebenso eine Rolle wie Jimmys Vater, ein Betrüger, der den Sohn und seine Mutter verlassen hat, erfahren wir. Das alles erzählt Spit einfühlsam aus Jimmys Perspektive, ohne ins Kitschige zu verfallen, schließt die überzeugte Kritikerin.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2024

Lize Spit kennt Rezensent Rainer Moritz vor allem als Chronistin psychischer Ausnahmesituationen, in ihrem neuen Roman widmet sie sich einer kosovoalbanischen Familie, die aus Belgien abgeschoben werden soll. Ein Sohn der Familie, Tristan, freundet sich mit dem Außenseiter Jimmy an, die beiden schmieden einen Plan, die Abschiebung zu verhindern, der für den Kritiker für "geschickt konstruierte Spannung" sorgt. Ihn beeindruckt zudem, wie Spit der durchaus lauernden Kitschgefahr entgeht und stattdessen ein zutiefst menschliches und streckenweise auch humorvolles Porträt einer Jugendfreundschaft schreibt.