Manfred Clemenz

Der Mythos Paul Klee

Eine biografische und kulturgeschichtliche Studie
Cover: Der Mythos Paul Klee
Böhlau Verlag, Wien 2015
ISBN 9783412501860
Gebunden, 336 Seiten, 45,00 EUR

Klappentext

Bereits 1920 stilisierte sich Paul Klee (1879-1940) zum weltentrückten Künstler und Metaphysiker, ein Mythos, den seine Biografen aufgriffen und über Jahrzehnte verbreiteten. In seinem Buch geht Manfred Clemenz der Entstehung und Geschichte dieses Mythos erstmals auf den Grund. Er rekonstruiert den biografischen, zeitgeschichtlichen und kunstphilosophischen Hintergrund des Schaffens von Paul Klee und skizziert so ein realistisches Portrait des Künstlers, das signifikant von den harmonisierenden Darstellungen der bisherigen Klee-Biografik abweicht. Selbstzweifel, Depressionen, der Kampf zwischen Geist und Trieb sowie eine körperfeindlich-asketische Haltung prägen dieses Bild. Als Grundlage der Rekonstruktion dienten dem Autor neben autobiografschen und kunsttheoretischen Schriften Klees auch eine Reihe bisher unveröffentlichter Texte wie die Lebenserinnerungen seiner Frau Lily und die Tagebücher Petra Petitpierres, seiner langjährigen Freundin und Vertrauten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.01.2017

Simon Baur bleibt skeptisch dem Buch des Psychotherapeuten und Kunsthistorikers Manfred Clemenz gegenüber. Das vollmundige Versprechen einer Entmystifizierung Klees durch die Verbindung von Lebens- und Kulturgeschichte und historischen Zeitbedingungen widerstrebt Baur etwas. Gewinnbringend an der Lektüre findet er letztlich weniger die Analysen des Autors als vielmehr das gebotene Material aus Tagebüchern und bisher wenig beachteten Quellen, die schiere "Wissensvermehrung", wie er schreibt. Die eigentliche Absicht des Autors bleibt ihm allerdings verborgen. Das Buch, meint er, enthält einfach zu viel Hypothetisches.
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