Marc Dugain

Der Fluch des Edgar Hoover

Roman
Cover: Der Fluch des Edgar Hoover
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783627001476
Gebunden, 400 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Michael Kleeberg. Der Roman Marc Dugains widmet sich der faszinierenden Biographie des FBI-Direktors Hoover aus dem Blickwinkel seines engsten Mitarbeiters und, wie wir heute wissen, Lebenspartners Clyde Tolson. Ein ungleiches Paar, das Truman Capote einmal treffend "Jonny und Clyde" nannte. Dugains Roman über die "andere", dunkle Seite der amerikanischen Politik zeichnet ein spannendes Panorama einer bewegten Zeit, eine skandalöse und erschreckende Geschichte über zynische Realpolitik, die Verstrickungen bekannter Politiker wie JF Kennedy mit den Mafiagrößen der Zeit und die eines skrupellosen Mannes.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.02.2008

Ganz großartig findet Rezensent Thomas Laux , wie Marc Dugain in seinem Roman über die Machenschaften des FBI-Direktors J. Edgar Hoover "Macht, Mafia, Politik und Sex" miteinander verstrickt. Acht Präsidenten hatte Hoover unter sich, und nach Dugain hat er sie alle zusammen mit seinem Lebens- und FBI-Partner Clyde Tolson so manipuliert, wie es seinem "Hass auf Liberalität und Intellektualität" zupass kam. Auch die Ermordung von John F. und Robert Kennedy schreibt Dugain den beiden Herren des FBI zu. Was an dem Kolportage-Roman nun Fiction ist, was Tatsache oder Ressentiment - Laux scheint alles so plausibel, dass er es unterschiedlos hinnimmt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.01.2008

Der Franzose Marc Dugain hat sich, so der hier rezensierende Autor Friedrich Ani, mit seinem Werk "Die Offizierskammer" als Spezialist für den historischen Roman mit Weltkriegshintergrund hervorgetan. Diesmal verschlägt es ihn nach Amerika, wo er fiktiv ein wahrhaft dunkles Kapitel aufrollt: die Geschichte des so homophoben wie schwulen, so bigotten wie intriganten Geheimdienstchefs Edgar Hoover. Kein Kapitel der in der Lebenszeit liegenden US-Historie wird ausgelassen, alles wird im Zwielicht der Hooverschen Perspektive dargestellt. Interessant wird es, findet der Rezensent, insbesondere in puncto Homosexualität, denn Hoovers heimlicher Geliebter, sein Assistent Clyde Tolson, spielt eine wichtige Rolle im Roman. Ani beurteilt den "stilechten Genreroman" insgesamt freundlich. Es missfällt ihm auch gar nicht so sehr, dass Dugain gerne "mit dem groben Keil" arbeitet - den untergründigen "französelnden" Anti-Amerikanismus findet er aber unangenehm.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.11.2007

Kein gutes Haar lässt Rezensent Lorenz Jäger an Marc Dugains Roman über den FBI-Chef J. Edgar Hoover. Ja, er ist regelrecht angewidert von dem Buch. Der Autor scheint ihm durch nichts zu einem Roman über Amerika qualifiziert zu sein. Alles wirkt auf ihn angelesen, wie aus zweiter Hand. Er geißelt den Mangel an Nähe, Anschaulichkeit, Vertrautheit mit der dargestellten Lebenswelt und das Fehlen eines "Minimums an Loyalität" gegenüber seinen Figuren. Schlimmer noch findet er den klischeehaften, geistlosen Antiamerikanismus, der seiner Ansicht nach das gesamte Buch durchzieht, und die primitive Darstellung Hoovers als beschädigtes, bösartiges, perverses, verdrängt homosexuelles Monstrum. Das "Schweinische" und "Geile" dominieren in seinen Augen den Blick Dugains auf die USA. Motiviert sieht er den Roman letztlich durch Hass. Deshalb fällt sein Urteil ungnädig aus: ein Buch, das nicht nur schlecht sei, sondern "schmutzig".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 31.10.2007

Höchst gefesselt ist Tobias Gohlis von diesem Kriminalroman, in dem der in Marokko lebende Autor Marc Dugain das Porträt von Clyde Tolson als mächtigem Verbrecher zeichnet. Der Autor ist als brillanter Vermischer von Fiktion und historischen Fakten bekannt und auch dieser Krimi wird nicht nur die Leser kriminalistisch nachspüren lassen, was von den geschilderten Verschwörungen und Verwicklungen der amerikanischen Politik der Wirklichkeit entspricht, sondern vielleicht sogar so manchen Historiker zu Nachforschungen reizen, wie der Rezensent vermutet. Im Zentrum von Dugains Geschichte steht Clyde Tolson, der als Lebensgefährte von Edgar Hoover und dessen Nachfolger als FBI-Direktor ein Dossier verschwinden lässt, in dem Hoover sein Wissen zur Erpressung der amerikanischen Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten gesammelt hat. Sehr vergnüglich und gespannt lässt sich der Rezensent auf das Jonglieren mit Fiktion und Fakten ein und auch wenn er einräumt, dass die meisten schmutzigen Einzelheiten, die im Buch ans Licht kommen, längst bekannt sind, kann er sich der Faszination des schillernden Charakters Tolsons, der für ihn einen der größten und verlogensten Verbrecher seiner Zeit darstellt, nicht entziehen.
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