Tim Weiner

FBI

Die wahre Geschichte einer legendären Organisation
Cover: FBI
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012
ISBN 9783100910714
Gebunden, 704 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christa Pummer-Lehmair. Berühmt und berüchtigt: das FBI. Einige setzen ihre Hoffnung in den Kampf seiner "Special Agents" gegen das organisierte Verbrechen, Korruption und Terrorismus. Andere halten es aufgrund seiner illegalen Verhaftungen, Einbrüche und Lauschangriffe für einen sinistren Staat im Staate. Doch was ist Legende, was ist Realität? Wie bereits in seinem Weltbestseller CIA schreibt der zweifache Pulitzer-Preisträger Tim Weiner die Geschichte dieser mächtigen Organisation neu. Sein Buch, das auf bislang unbekannten Quellen basiert, erhellt dunkle Seiten der amerikanischen Geschichte und stellt die Machenschaften des FBI in einen politischen Kontext.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.08.2012

Gewaltig ausholend und laut Stefan Fröhlich auch erschöpfend widmet sich der Autor Tim Weiner in seinem Buch dem FBI. Kein Thriller, wohl aber eine akribisch recherchierte nüchterne Reportage ist so entstanden, die dem Rezensenten nicht nur brandneue Dokumente und Quellen zugänglich macht, sondern ihn auch auf differenzierte Weise einweiht in die Arbeitsweise und die Machenschaften einer Behörde, die oft scharf am Rand des Legalen agierte, wie Fröhlich ausführlich erfährt. Von den Anfängen 1908 über zentrale Stationen wie Vietnam und Watergate bis zu 9/11 reicht der vom Autor gespannte Bogen. Fröhlich schätzt die Darlegung der Strukturen des FBI und der Arbeit des langjährigen Chefs Edgar Hoover, die für ihn klar im Mittelpunkt der Studie steht. Die grundsätzliche Spannung zwischen Freiheit und Sicherheit vermag ihm Weiner zu vermitteln und auch die verstörenden Aktivitäten des FBI gegen die eigenen Bürger.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.05.2012

Im Buch von Tim B. Weiner über das FBI lernt Rudolf Walther die USA als Überwachungsstaat kennen. Das schlechte Zeugnis, das der Autor der US-Demokratie und einem weitgehend im rechtsfreien Raum agierenden Inlandsgeheimdienst ausstellt, hat laut Walther leider Hand und Fuss. Bemerkenswerte Faktendichte, nachprüfbare Belege und Präzision in der Analyse bescheinigt er Weiner und seiner Studie, die er damit ebenso empfehlen kann wie Weiners Arbeit zur CIA. Dass es bei derart haarsträubenden Fakten, die Weiner, wie wir erfahren, Akten und Interviews entnimmt, noch Gerüchte und Spekulation bräuchte, ist allerdings auch kaum anzunehmen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.2012

Michael Hochgeschwender hat an Tim Weiners Geschichte des FBI sehr viel Lobenswertes gefunden. Der Autor konzentriert sich in seinem Buch auf die Geschichte des Geheimdienstes, nicht die der Polizeieinheit, stellt der Rezensent klar, weshalb man auch kaum von FBI-Legenden wie etwa dem Al-Capone-Jäger Eliott Ness lese. Dafür bekommt man flüssig und fast kurzweilig zu lesen, wie sich aus einer kleinen Agentur zwielichtiger Gestalten eine einflussreiche geheimdienstliche Organisation herausbildete, die von 1924 bis 1972 unter der Herrschaft des sogar im Weißen Haus gefürchteten J. Edgar Hoover stand, lässt der Rezensent wissen. Er schreibt Weiner lobend kritische Distanz und eine differenzierte Sichtweise auf seinen Gegenstand zu und sieht sich kenntnisreich in die Materie eingeführt. Allerdings hätte er sich eine tiefer gehende "historisch-politische Analyse" und überhaupt mehr zum "machtpolitischen" Kontext gewünscht, wie er zugibt. Zudem scheint Hochgeschwender dem Autor die Fäden seiner FBI-Geschichte nach dem Tod Hoovers etwas zu entgleiten. Trotzdem findet er, dass Weiner insgesamt eine großartige Geschichte des FBI vorgelegt hat, die zudem richtig spannend zu lesen ist, wie er verspricht.
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