Markus Orths

Alpha und Omega

Apokalypse für Anfänger. Roman
Cover: Alpha und Omega
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2014
ISBN 9783895614736
Gebunden, 528 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Auf einmal ist es da: ein Schwarzes Loch in Nevada. Von Physikern erschaffen. Ein Unding, das die Erde Stück für Stück verschlingt. Und jetzt? Vielleicht kann Omega Zacharias helfen. Immerhin ist sie der erste Mensch mit drei Hirndritteln und verfügt über spektakuläre telekinetische Fähigkeiten. Obwohl sie eigentlich lieber über Laufstege schwebt und Tennis spielt, stürzt sie sich in den Kampf. Mit von der Partie sind ihr Bruder Alpha und einige kuriose Helden: der reichste Mann der Welt, ein fliegender Magier und Spiele-Erfinder, ein schwuler Buddha, ein fußballbegeisterter Müllmann und seine esoterisch bewanderte Frau, eine sexbesessene Teilchenphysikerin und ein mutiger Performancekünstler.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.09.2014

Lohnt sich, findet Rezensent Philipp Theisohn und meint Markus Orths Roman, den er weder unter SF noch unter Wissenschaftssatire einordnen möchte, sondern lieber unter Schwarze Löcher, weil, so sagt er, das Buch unsere Kultur, also zum Beispiel Markus Lanz und Fußball und String-Theorie, einsaugt und anderswo wieder ausspeit, ohne dass es sinnlos wäre. Im Gegenteil, versichert Theisohn, der zwar genervt ist manchmal vom Pathos des Erzählers, aber nicht allzu sehr, im Gegenteil gelingt dem Autor durchaus, die anspruchsvolle Erzählform der Evolutionsfantasie mit jeder Menge Geschehen, Wurmlöchern, Telekinese und, tja, Sinn zu füllen. Und wenn der darin besteht, dass die Welterlösung von Red Bull gesponsert wird und der Papst aus der Kirche austritt, bitte gern, meint der Rezensent amüsiert und auch ein bisschen erschrocken über den eigenen Zynismus, der das alles erlaubt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.08.2014

Insgesamt schal wirkt Markus Orths' Roman auf Burkhard Müller. Das liegt nicht an Orths' unzweifelhafter Gabe, apokalyptische Szenarien und einen Haufen schräger Charaktere zu entwerfen, sondern daran, dass der Autor vor lauter Zeitsprüngen und Paranormalität nicht zu Potte kommt. Wie auch, räumt Müller ein, wenn dauernd Meteore, Schwarze Löcher und allerhand andere physikalische Phänomene drohen und die eigentlich von Orths angepeilte Familiensaga unterminieren. Spannungsbogen und Eigenleben der Figuren kommen so jedenfalls nicht zustande, meint der Rezensent. Solcherart allumfassend entfesselter Literatur kann Müller nicht allzu viel abgewinnen, etwas Charme höchstens und den ein oder anderen Kalauer.
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